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Mindestens 20 Verletzte 

Dagestan: Antijüdischer Mob stürmt Flughafen nach Landung einer Maschine aus Tel Aviv

  • Aktualisiert: 30.10.2023
  • 08:07 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Menschen rufen antisemitische Parolen auf einem Flugfeld des Flughafens in Machatschkala.
Menschen rufen antisemitische Parolen auf einem Flugfeld des Flughafens in Machatschkala.© Uncredited/AP/dpa

Hunderte Menschen stürmten den Flughafen von Machatschkala in Dagestan, nachdem eine Maschine aus Tel Aviv landete.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Russlands muslimisch geprägtem Nordkaukasus kommt es verstärkt zu judenfeindlichen Übergriffen.

  • Eine Menschenmenge hat am Flughafen Machatschkala gegen die Landung eines Flugzeugs aus Israel protestiert und judenfeindliche Parolen skandiert.

  • 20 Menschen wurden verletzt.

In Russland kommt es wegen des Gaza-Konflikts im muslimisch geprägtem Nordkaukasus verstärkt zu antijüdischen Übergriffen. In Machatschkala in der Teilrepublik Dagestan drang eine Menschenmenge am Sonntagabend (29. Oktober) in den Flughafen ein, weil dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war, in der angeblich Flüchtlinge aus Israel saßen. Viele Menschen liefen auch auf das Flugfeld.

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, seien bei dem Vorfall mehr als 20 Menschen verletzt worden, darunter Einsatzkräfte der Polizei sowie Zivilist:innen. Zehn Menschen seien im Krankenhaus behandelt worden, zwei von ihnen befänden sich in kritischem Zustand, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur "Tass" unter Berufung auf das örtliche Gesundheitsministerium.

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Zuvor kam es bereits zu Unruhen

Der Flugbetrieb am Flughafen wurde vorübergehend eingestellt, und ankommende Flugzeuge wurden laut einer Erklärung der staatlichen Flugaufsichtsbehörde "Rosawiazija" auf alternative Flughäfen umgeleitet. Später informierte "Rosawiazija", dass Sicherheitskräfte das Gelände geräumt haben, der Flughafen bis zum 6. November aber geschlossen bleibt.

Bereits am Samstag (28. Oktober) umringte eine Menge aufgebrachter Menschen ein Hotel in der Stadt Chassawjurt in Dagestan. Zuvor gab es das Gerücht, dort seien Flüchtlinge aus Israel untergebracht. Die staatliche Agentur "Ria" bestätigte diesen Vorfall. Nach örtlichen Berichten drangen mehrere Dutzend Männer in das Hotel ein, um angeblich die Pässe der Hotelgäste zu kontrollieren. Die Polizei riegelte das Hotel ab.

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Sergej Melikow ruft die Bevölkerung auf, sich nicht aufstacheln zu lassen

Die Lage wird dadurch verschärft, dass die Evakuierungsflüge für russische Staatsbürger aus Tel Aviv im Nordkaukasus landen, auf den Flughäfen Machatschkala, Mineralnyje Wody und Sotschi. Im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern halten die russischen Muslime zu ihren palästinensischen Glaubensbrüdern.

Der Republikchef von Dagestan, Sergej Melikow, rief die Bevölkerung auf, sich nicht von Extremisten aufstacheln zu lassen, die die Lage destabilisieren wollten. "Wegen der Fakes, die von unseren Feinden verbreitet werden, waren einige noch ganz junge Leute drauf und dran, die Gesetze zu verletzen", schrieb er auf Telegram. Auch die islamische Geistlichkeit der Region stellte klar: "Der Antisemitismus hat keinen Platz im multiethnischen Nordkaukasus."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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