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Krieg im Nahen Osten

Dutzende Opfer bei Luftangriff auf Flüchtlingslager in Rafah

  • Aktualisiert: 27.05.2024
  • 04:31 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Das israelische Militär wollte eine Hamas-Basis in Rafah angreifen, traf jedoch offenbar auch ein Flüchtlingslager. Es soll Dutzende Tote geben, die Rettungsarbeiten dauern an. Die Armee hat eine Untersuchung angekündigt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das israelische Militär hat in Rafah ein Gelände bombardiert.

  • Anschließend brach ein Feuer aus.

  • Dort sollen sich auch geflüchtete Zivilist:innen aufgehalten haben - Menschen seien gestorben, zahlreiche verschüttet.

Ein israelischer Luftangriff in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen hat laut Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds Zelte von geflüchteten Zivilist:innen getroffen. Am Sonntag (26. Mai) habe es bei dem Bombardement im Nordwesten der Stadt zahlreiche Tote und Verletzte gegeben, erklärte die Organisation auf der Plattform X.

Ärzt:innen im Gazastreifen sprachen von mindestens 28 Toten. Es sei noch unklar, wie viele Menschen sich noch in eingestürzten oder brennenden Zelten befänden. Nach Angaben des israelischen Militärs sollen sich Geheimdiensterkenntnissen zufolge kurz zuvor bedeutende Hamas-Terroristen auf dem Gelände aufgehalten haben - zwei von ihnen seien dabei getötet worden.

Im Video: Kämpfe im gesamten Gazastreifen - Israel greift Hamas auch wieder im Norden an

Hamas-Mitglieder getötet

Über X teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit, eine von ihr unterstützte medizinische Einrichtung in dem Gebiet habe nach dem Luftangriff auf das Flüchtlingslager "Dutzende Verletzte" behandelt. Es seien mehr als 15 Tote zu der Klinik gebracht worden. "Wir sind entsetzt angesichts dieses tödlichen Vorfalls, der einmal mehr zeigt, dass es (im Gazastreifen) nirgends sicher ist", erklärte die Organisation laut der Deutschen Presse-Agentur.

Das israelische Militär bestätigte auf X, dass ein Luftangriff auf ein Hamas-Gelände stattgefunden habe. Dabei seien Jassin Rabia, der maßgebliche Kopf hinter den Terroraktivitäten der Islamistenorganisation im Westjordanland, und das ranghohe Hamas-Mitglied Chaled Nagar getötet worden. Der Angriff sei im Einklang mit internationalem Recht erfolgt, so das Militär weiter. Berichte über ein infolge des Luftangriffs ausgebrochenes Feuer, bei dem Unbeteiligte verletzt worden seien, würden überprüft.

Im Video: Urteil des Internationalen Gerichtshofs - Israel soll Rafah-Offensive stoppen

Der Rote Halbmond erklärte, dass das getroffene Gebiet eine der ausgewiesenen humanitären Zonen sei, die für jene Menschen vorgesehen ist, die aufgrund der israelischen Kampfhandlungen zur Evakuierung gezwungen wurden. Die Angaben der Helfer:innen und jene des israelischen Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte Israel am Freitag (24. Mai) verpflichtet, den Militäreinsatz in Rafah unverzüglich zu beenden. Entscheidungen des Weltgerichts sind bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine Instrumente, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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