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Auf Internatsgelände

Erneut zahlreiche indigene Kindergräber in Kanada entdeckt

  • Aktualisiert: 26.01.2023
  • 13:47 Uhr
  • Clarissa Yigit
Article Image Media

Eine grausame Entdeckung machten Ermittler:innen auf dem Gelände eines Internates im Westen Kanadas. Vermutlich 66 Kindergräber von indigenen Ureinwohnern sind mit Hilfe von Bodenradar-Untersuchungen gefunden worden. Leider ist dies nicht der erste Fund dieser Art.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein schrecklicher Fund auf dem Geländer eines Internats in Kanada wurde bekannt.

  • Vermutlich 66 Gräber indigener Kinder sind mit Hilfe von Bodenradar-Untersuchungen entdeckt worden.

  • Bereits im vergangen Jahr wurden auf dem Grundstück 93 mutmaßliche Gräber gefunden.

Im Westen Kanadas sind auf einem Internatsgelände vermutlich 66 weitere Gräber indigener Kinder gefunden worden. Dies berichteten Ermittler:innen am Mittwoch (25. Januar) auf einer Pressekonferenz, wie die Deutscher Presse-Agentur (dpa) auf Berufung der Zeitung "Toronto Star" mitteilt.

So wiesen an der St. Joseph's Mission Residential School nahe der Stadt Williams Lake in der Provinz British Columbia Bodenradar-Untersuchungen auf den vermeintlichen Fund hin. Auf dem Gelände wurden der Zeitung zufolge bereits im vergangenen Jahr 93 mutmaßliche Gräber mit Hilfe von Bodenradar gefunden.

Noch mehr Beweise für den "Horror und das Leiden"

Betrübt äußerte sich Willie Sellars von der indigenen Gemeinde Williams Lake First Nation auf der Pressekonferenz und sagte, es kämen noch mehr Beweise für den "Horror und das Leiden" der indigenen Kinder ans Licht. In der Zeit von 1891 bis 1981 wurden in der Schule – welche die meiste Zeit von der katholischen Kirche betrieben wurde – indigene Kinder unterrichtet.

Immer wieder kam es zu solchen Gräber-Funden in Kanada. Diese lösten in den vergangenen Jahren zahlreiche Proteste aus. Zudem sorgten diese Entdeckungen weit über die Grenzen des Landes hinaus für Entsetzen und Empörung.

Ein Programm, dass vom Staat initiiert und von der Kirche mitgetragen wurde, sollte vermitteln, dass die Kinder sich an die westlich-christliche Gesellschaft anpassen. Daher wurden seit den 1880er-Jahren in Kanada geschätzt rund 150.000 indigene Kinder über Jahrzehnte hinweg ihren Familien weggenommen. Die jungen Menschen wurden in Internaten untergebracht, die von der Kirche geführt wurden. Viele Kinder erlebten in den Schulen Gewalt, sexuellen Missbrauch, Hunger und Krankheiten. Hunderte sind nie wieder nach Hause gekommen. 1996 schlossen die letzten kirchengeführten Internate.

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Papst bittete um Vergebung

"Verheerend" und "katastrophal" für die Menschen in diesen Gebieten nannte Papst Franziskus die Politik der Assimilierung und Entrechtung in einer damaligen Rede. Das Oberhaupt der katholischen Kirche reiste im Juli vergangenen Jahres persönlich nach Kanada und bat die Ureinwohner um Vergebung für ihr Leid in katholischen Internaten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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