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Münchner Airport steht wieder still

Erst Schneemassen, jetzt Eisregen: Der Winter hat Deutschland voll im Griff

  • Aktualisiert: 05.12.2023
  • 08:29 Uhr
  • Michael Reimers
Das extreme Winterwetter hat den Süden Deutschlands auch weiter voll im Griff.
Das extreme Winterwetter hat den Süden Deutschlands auch weiter voll im Griff.© Moritz Frankenberg/dpa

Gesperrte Straßen, zahlreiche Unfälle, keine Flüge: Im Süden des Landes sorgt das extreme Winterwetter weiter für Chaos. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Eisregens gilt am Dienstag (5. Dezember) in Teilen Bayerns eine Unwetterwarnung.

  • Am Flughafen in München ist der Flugbetrieb bis Mittag erneut ausgesetzt. 

  • Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz kommt es zu zahlreichen Verkehrsunfällen, teils mit Verletzten. 

Das Winterwetter sorgt vor allem im Süden Deutschland weiter für Ausnahmezustand. In mehreren Teilen Bayern galt am Dienstagmorgen (5. Dezember) eine Unwetterwarnung wegen Eisregens. Auch der Münchner Flughafen stand bis Mittag erneut still. In Hessen und Rheinlandpfalz kam es wegen Schnee und Straßenglätte zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Es gab mehrere Verletzte. 

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Eisregen und Behinderungen im Süden

In Bayern drohte Glatteis durch überfrierenden Regen östlich der Linie München-Ingolstadt bis nach Passau sowie südlich von Regensburg bis zur Linie München-Wasserburg/Inn, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die amtliche Unwetterwarnung soll bis 9 Uhr gelten.

Am Flughafen München wurde der Flugbetrieb wegen des Eisregens am Dienstagvormittag ausgesetzt. Alle Flächen seien vereist, so ein Sprecher. Von Betriebsbeginn um 6.00 bis 12.00 Uhr soll es daher keine Starts und Landungen geben. Auf der Autobahn 99 kam es nach Angaben eines Polizeisprechers zu mehreren Unfällen zwischen den Anschlussstellen München-Nord und München-Süd. In Richtung Norden gab es demnach einen Massenunfall mit 13 Fahrzeugen, in der Gegenrichtung waren es drei Verkehrsunfälle. Die Autobahn wurde in beide Richtungen gesperrt.

Glatte Straßen haben auch in Hessen zu vielen Autounfällen geführt, teils auch mit Verletzten. Die Polizei in Offenbach meldete am Dienstagmorgen für Südosthessen seit Montagabend 25 Unfälle mit neun Verletzten. Dabei wurde unter anderem am Montag ein Autofahrer auf einer Landstraße bei Rodenbach (Main-Kinzig-Kreis) schwer verletzt, nachdem er mit seinem Wagen auf der glatten Straße ins Schleudern geraten war und in den Gegenverkehr rutschte.

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Zahlreiche Glätteunfälle mit Verletzten

Die Polizei in Gießen sprach für Mittelhessen bis zum frühen Dienstagmorgen von 28 Unfällen, bei denen ein geschätzter Sachschaden von 150.000 Euro entstand.

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Glatte Straßen hatten auch in Mainz, Worms und einigen Landkreisen in Rheinland-Pfalz schon am Montag zwischen dem Mittag und dem Abend zu 179 Verkehrsunfällen geführt. Wie die Polizei mitteilte, wurden bei acht dieser Unfälle Menschen verletzt.

Unter anderem wurden ein Kind und zwei Frauen im Alter von 25 und 40 Jahren bei einem Frontalzusammenstoß auf einer Landstraße in der Nähe von Wolfsheim (Landkreis Mainz-Bingen) leicht verletzt. Die 25-Jährige war mit ihrem Wagen, in dem sich auch das Kind befand, in einer Rechtskurve von der eisglatten Fahrbahn abgekommen und frontal auf das Auto der 40-Jährigen geprallt.

Einschränkungen noch die ganze Woche

Noch weit über den Dienstag hinaus rechnet die Lufthansa bei Flügen von und nach München mit Einschränkungen. Man gehe davon aus, dass es auch in der restlichen Woche deutliche Einschränkungen geben werde, sagte ein Unternehmenssprecher am späten Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. Kund:innen mit gebuchten Tickets von oder nach München hätten die Möglichkeit, ihr Ticket kostenfrei zu stornieren. Das gelte für Tickets mit Reisetag bis zum 9. Dezember.

Auch bei der Deutschen Bahn (DB) werden die Auswirkungen voraussichtlich noch die nächsten Tage spürbar sein. "Gegenwärtig ist der Großraum München-Hbf nur stark eingeschränkt anfahrbar. Es verkehren daher nur wenige Fernverkehrszüge von und nach München", hieß es am Dienstag auf der Homepage.

Der Bahnverkehr in Richtung Salzburg, Innsbruck und Zürich blieb eingestellt. Auch in anderen Teilen von Süddeutschland könne es zu Zugausfällen und Verspätungen kommen, hieß es von der DB. Reisende wurden aufgerufen, nicht notwendige Fahrten auf die Zeit ab dem 6. Dezember zu verschieben.

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Die Kombination aus riesigen Schneemengen und dann frostigen Minusgraden seien eine besondere Herausforderung, hieß es von mehreren Seiten. Bei der Tram in München fror Eis in den Schienen fest und brachte zum Räumen eingesetzte Fahrzeuge zum Entgleisen.

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Schulen in Bayern teils weiter dicht

Schneefall hatte am ersten Adventswochenende in großen Teilen Süddeutschlands vor allem den Bahnverkehr lahmgelegt. Bäume blockierten Gleise, vereiste Oberleitungen und eingeschneite Züge verhinderten Fahrten. "Vielerorts waren Oberleitungen stromlos oder Stromabnehmer haben sich unter der Schneelast gesenkt. Die länger andauernde unterbrochene Energieversorgung bei kaltem Wetter führte dazu, dass Fahrzeuge teilweise nicht mehr aktiviert werden können und abgeschleppt werden müssen", erklärte die DB.

Wie die DB Ende November mitgeteilt hatte, besitzt sie in Bayern nur 13 "bahneigene Räumfahrzeuge" - bei 9800 Streckenkilometern in der Region Süd. "Dazu kommen sieben Fahrzeuge der leichten Schneeräumtechnik - vier Multifunktionale Instandhaltungsfahrzeuge für die Schieneninfrastruktur und drei Gleisarbeitsfahrzeuge".

Einige Schulen sollten am Dienstag geschlossen bleiben, etwa weil die Dächer der Gebäude vom Schnee befreit werden müssen. Laut einer Liste des Kultusministeriums sind Schulen im Landkreis Dingolfing-Landau, im Landkreis Ebersberg, im Landkreis Rottal-Inn, im Landkreis Erding sowie im Landkreis und in der Stadt Landshut betroffen. Teilweisen Unterrichtsausfall gibt es darüber hinaus an einzelnen Schulen im Landkreis Mühldorf am Inn, im Landkreis Starnberg und in der Stadt Augsburg.

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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