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Extremwetter

EU-Klimabericht schlägt Alarm: Sommer 2022 in Europa so heiß wie nie

  • Veröffentlicht: 20.04.2023
  • 13:56 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Das Klima in Europa hat 2022 einige negative Rekorde aufgestellt. Der Sommer war so warm wie noch nie, die Alpen verloren eine Rekordmenge an Gletschereis. Ein EU-Dienst schlägt Alarm. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein aktueller EU-Klimabericht beinhaltet alarmierende Rekorde.

  • Der vergangene Sommer in Europa war so warm wie niemals zuvor. 

  • Auch die Alpen verloren so viel Gletschereis wie noch nie.

Der Klimawandel hat in Europa im vergangenen Jahr mehrere alarmierende Rekorde mit sich gebracht. So schmolz in den europäischen Alpen 2022 so viel Gletschereis wie noch nie, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Donnerstag (20. April) berichtete. Auch wurden im Sommer 2022 die höchsten jemals gemessenen Durchschnittstemperaturen registriert.

EU-Klimabericht schlägt Alarm

Das Klima, das uns erwartet, wird sehr, sehr anders sein als das Klima, in dem wir aufgewachsen sind», sagte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo vor Journalisten. Umso wichtiger sei es, Daten und Wissen darüber zu sammeln und die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Dem EU-Dienst zufolge verloren die Alpen mehr als fünf Kubikkilometer Eis. Würde man diese Eismasse in Würfelform pressen, wären die Kanten des Würfels rund fünfeinhalbmal so hoch wie der Eiffelturm. Der Sommer in Europa lag im Durchschnitt 1,4 Grad über dem Referenzzeitraum 1991 bis 2020. Laut Copernicus steigen die Temperaturen in Europa rund doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt.

Der Sommer war geprägt von einer enormen Dürre, die Copernicus zufolge mehr als ein Drittel Europas betraf und Landwirtschaft, Transporte und die Energieversorgung beeinträchtigte. Dies lag unter anderem daran, dass im vorherigen Winter weniger Schnee fiel als üblich und enorme Hitzewellen im Sommer die Situation verschärften.

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Wärmster Sommer aller Zeiten in Europa

In Südeuropa nahm zudem die Anzahl der Tage mit extremem Hitzestress zu. Dieser gilt als gesundheitlich gefährlich - der Copernicus-Dienst misst diese Tage in unterschiedlichen Temperaturstufen.

Außerdem war die Sonneneinstrahlung in Europa so intensiv wie zu keinem anderen Zeitpunkt in den vergangenen 40 Jahren. Dies führte in vielen Teilen des Kontinents zu einem überdurchschnittlichen Potenzial zur Produktion von Solarstrom. Die Fachleute gehen hier von einem anhaltenden Trend aus.

Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre nahm auch im Jahr 2022 nicht ab - im Gegenteil. Sowohl die Konzentration von Kohlendioxid als auch die des extrem potenten Klimagases Methan stieg an. "Den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern ist zwingend notwendig, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern", sagte Copernicus-Vize-Direktorin Samantha Burgess.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der EU-Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. Monatlich werden mit Hilfe von Computeranalysen Daten zu Temperaturen, der Meereisdecke und anderen Aspekten veröffentlicht.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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