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"Schreckliche Bedingungen"

19.000 Rinder auf Frachter: Übler Gestank verpestet Kapstadt

  • Veröffentlicht: 20.02.2024
  • 16:53 Uhr
  • Franziska Will
Das mit Rindern beladene Transportschiff hat im Hafen der südafrikanischen Touristenmetropole für Aufruhr gesorgt.
Das mit Rindern beladene Transportschiff hat im Hafen der südafrikanischen Touristenmetropole für Aufruhr gesorgt.© Nspca/dpa

Immenser Gestank rund um den Hafen belastete am Montag ganz Kapstadt. Zunächst hatte man angenommen, der Geruch komme von einer defekten Abwasseranlage - wie sich später jedoch herausstellte, ist es ein Frachter für Lebendtiertransporte.

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Der Frachter "Al Kuwait" hat am Montag (19. Februar) Halt in Kapstadt gemacht und dort für Aufruhr gesorgt. Denn mit dem Transportschiff dockte auch ein extremer Gestank am Hafen an, der sich zügig in der Stadt verbreitete. Grund dafür sind die 19.000 Rinder, die sich an Bord des Schiffs befinden. Der Dampfer sei schon seit zwei Wochen unterwegs und auf dem Weg von Brasilien in den Irak.

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Schreckliche Bedingungen an Bord

Der südafrikanische Tierschutzverbund NSPCA hatte die "Al Kuwait" nach eigenen Angaben besichtigt und wies in einer Mitteilung auf die entsetzlichen Bedingungen der Tiere hin, die sich bereits seit zweieinhalb Wochen an Bord befänden. Laut Bruce Marock, dem Veterinärberater des Verbundes, standen die Tiere tief in Kot und Ammoniak. 

Der Gestank an Bord ist unvorstellbar.

Bruce Marock, Veterinärberater aus Südafrika

Das sei ein Hinweis "auf die schrecklichen Bedingungen, unter denen die Tiere leiden", hieß es weiter. Die Organisation sprach von einem "kuwaitischen Todesschiff".

Auch Anwohner:innen beschrieben den Gestank in Kapstadt als bestialisch. "Es roch so schlimm, wie man es sich nur vorstellen kann, und ich hatte keine Lust mehr zu atmen", zitierte die BBC einen Mann, der in der Nähe des Hafens arbeitet.
Inzwischen habe das Schiff wieder abgelegt und befinde sich auf dem Weg in den Irak.

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Lautstarke Kritik von Tierschutz und Politik

Der Tierschutzbund NSPCA hat bereits 2019 eine Kampagne gestartet, um seine Haltung gegen den Export von lebenden Tieren auf dem Seeweg zu bekräftigen. Laut der Organisation bereitet die Praxis "vielen Tieren Schmerzen, Leiden und Ängste."
Auch die südafrikanische Partei Democratic Alliance verurteilte den Transport: "Der Export von Lebendvieh setzt die Tiere gefährlichen Bedingungen aus." In einer Erklärung schrieben sie von "gefährlichen Ammoniakwerten, rauer See, extremem Hitzestress, Verletzungen, schmutziger Umgebung, Erschöpfung und sogar dem Tod" der Tiere.

Auch gängige Praxis in Deutschland

Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten wies darauf hin, dass die Tiere nicht nur unter dem Gestank litten. Lebendtiertransporte seien generell eine Qual. Auch aus Deutschland werden Tiere demnach regelmäßig auf Schiffen transportiert – beispielsweise übers Mittelmeer Richtung Nordafrika. Selbst ein von der EU-Kommission vorgelegter Gesetzentwurf einer neuen Transportverordnung lasse die "tierquälerischen Transporte" weiter zu, sagte Nadine Miesterek von Vier Pfoten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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