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Trotz Bank-Turbulenzen

EZB erhöht Leitzins: Was das jetzt für Verbraucher bedeutet

  • Aktualisiert: 17.03.2023
  • 17:07 Uhr
  • Stefan Kendzia

Die erneute Anhebung des Leitzinses um 0,5 Prozent auf nun 3,5 Prozent ist die sechste Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit dieser Maßnahme soll einer anhaltenden Inflation und Teuerungsrate entgegengewirkt werden. Die Auswirkungen auf Bankkund:innen sind unterschiedlich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EZB hebt den Leitzins erneut an - um 0,5 Prozent auf nun 3,5 Prozent. Ziel soll eine sinkende Inflation sein.

  • Bankkund:innen mit Sparbüchern, Tagesgeld- und Festgeldkonten können sich auf höhere Zinsen freuen.

  • Kreditnehmer:innen bei Immobilien-, Dispo,- Auto- oder Ratenkrediten müssen dagegen mit höheren Raten rechnen.

Eine Leitzinserhöhung muss nicht nur negative Auswirkungen haben. Bankkund:innen mit Sparbüchern, Tagesgeld- und Festgeldkonten können sich endlich auf höhere Zinsen freuen. Anders sieht das bei Immobilien-, Dispo,- Auto- oder Ratenkrediten aus -  hier können Kreditnehmer:innen mit höheren Zinsen und damit auch höheren Raten rechnen, so die Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Hoffnung auf sinkende Inflation

Die Euro-Währungshüter lassen sich trotz der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor nicht von ihrem Kampf gegen die hohe Teuerung abbringen, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Der anhaltend hohen Inflation und Teuerungsrate im Euro-Raum soll etwas entgegengesetzt werden: mit einer schrittweise Anhebung des Leitzinses von 0 Prozent auf derzeit 3,5 Prozent.

Dabei bezeichnet der Leitzins den Satz, zu dem die EZB Geld an Banken verleiht. Steigt der Leitzins, müssen Banken mehr Geld für's Geld von der EZB bezahlen. Und das wird an Bankkund:innen direkt weitergegeben. Mit der Folge: Kredite werden teurer, Investitionen für Unternehmen weniger attraktiv. Dadurch sinkt die Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten. Sinkt die Nachfrage, sinkt der Preis - und somit auch die Inflation, so die Hoffnung. "Wir sind entschlossen, die Inflation zu bekämpfen. Das sollte nicht angezweifelt werden", sagte dazu EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

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Auswirkungen auf Verbraucher:innen

Die Entscheidung, den Leitzins anzuheben, wird sich auf die Verbraucher:innen auswirken. In welchem Maße, das wird sich im Verlauf zeigen. Bezweckt werden sollen damit sinkende oder zumindest langsamer ansteigende Verbraucherpreise. Insgesamt kann wieder auf mehr Sparzinsen gehofft werden - es soll damit auch den Negativzinsen "auf Wiedersehen" gesagt werden können. Denn Banken müssen nun selbst keine Strafzinsen an die EZB mehr entrichten.

Leider bringt die Leitzinserhöhung auch steigende Kreditzinsen mit sich. Ob für Immobilien, die Überziehung des Kontos, bei der Anschaffung eines neuen Autos - alle Konsumentendarlehen werden teurer. Besonders unberechenbar sind sogenannte "Forward-Darlehen" bei Immobilienkrediten - darunter versteht man Finanzierungen oder Verlängerungen einer Zinsbindung, lange bevor die laufende Zinsbindung endet. Ein Lottospiel. Denn wie sich die Bauzinsen mittel- und langfristig entwickeln, könne niemand mit Sicherheit vorhersagen, so Philipp Rehberg von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Wer jetzt ein Forward-Darlehen abschließt, kann eventuell jahrelang zu hohe Zinsen zahlen, sollten die Zinsen generell wieder sinken. Wer lieber wartet, riskiert möglicherweise eine noch teurere Anschlussfinanzierung im Vergleich zum Forward-Darlehen, sollten die Zinsen ansteigen.

Generell rät die Verbraucherzentrale Niedersachsen dazu, eine Finanzierung immer abzusichern, um den Erhalt der Immobilie nicht zu gefährden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Verbraucherzentrale Niedersachsen: "Was bedeutet die Erhöhung des Leitzinses?"
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