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Die Fußballmacht in Deutschland

FC Bayern München: Der Rekordmeister im Überblick

  • Aktualisiert: 18.12.2023
  • 16:23 Uhr
  • Michael Reimers
Manuel Neuer hebt die Trophäe, nachdem München das Champions-League-Finalspiel zwischen Paris Saint-Germain und Bayern München mit 1:0 gewonnen hat.
Manuel Neuer hebt die Trophäe, nachdem München das Champions-League-Finalspiel zwischen Paris Saint-Germain und Bayern München mit 1:0 gewonnen hat. © Matthew Childs/Pool Reuters/AP/dpa

Rekordmeister in Deutschland, Superstars und Mia san Mia: Der FC Bayern München. Alles zu Geschichte, Erfolge, bekannten Spielstätten und prägenden Persönlichkeiten der Bayern im Überblick.

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Die Gründung des FCB entstand aus einer Rebellion. Angeführt vom späteren ersten FCB-Präsidenten Franz John, gründeten elf Männer am 27. Februar 1900 im Schwabinger Café Gisela den FC Bayern München. Damit wollten sie sich vom Männerturnverein (MTV), in dem der Fußball als neumodischer, englischer Sport (noch) belächelt wurde, abspalten.

Die Entstehungsgeschichte des FCB

Die Bayern schlossen sich am 1. Januar 1906 dem gut situierten Münchener Sport-Club (MSC) an. Dabei behielten sie aber ihre Selbstständigkeit. So entstand auch die Vereinsfarbe des FC Bayern. Die Bedingung der MSC war das Tragen der MSC-Trikots mit roter Hose und weißem Hemd. Im Zuge dessen erhielten sie den Spitznamen "Die Roten". Bis heute blieben diese Farben dem FC Bayern treu.

1916 trat der FC Bayern aus dem MSC aus und schloss sich mit dem Turnverein Jahn München zusammen. 1923 und 1924 gingen auch die Bayern und der Jahn separate Wege.
1920 zählte der FC Bayern

bereits 700 Mitglieder und war damit damals so wie auch noch heute der größte Fußballverein Deutschlands. 1926 gewannen die Bayern erstmals die Süddeutsche Meisterschaft, 1932 holte sich der FC Bayern auch den Titel "Deutscher Meister".

1963 wurde dem Verein vom Deutschen Fußball-Bund zunächst mitgeteilt, dass sie keinen Platz in der neu gegründeten Bundesliga erhalten würden. 1965 gelang ihnen aber der sportliche Aufstieg. Seine Heimspiele bestritt der FCB zwischen 1972 und 2005 im Münchener Olympiastadion. Seit 2005 finden die Heimspiele in der Allianz Arena in München statt. Erstmals in der Vereinsgeschichte gewann der FC Bayern 2013 die Meisterschaft, den DFB-Pokal sowie die Champions League - holte das sogenannte Triple. 2020 gelang ihnen dieser Erfolg erneut.

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Die Unterteilungen des FC Bayern Münchens

Der FC Bayern ist mit knapp 316.000 Mitgliedern (Stand: November 2023) der mitgliederstärkste Sportverein der Welt, zu dem neben der Profi-Männerfußballmannschaft auch noch andere Unterteilungen gehören.

Dazu gehört auch die Profi-Fußballmannschaft der Frauen, die im Jahr 2000 in die Bundesliga aufstieg und unter anderem viermal Deutscher Meister wurde. Des Weiteren gibt es bei den Frauen die 2. Mannschaft sowie die U17 und U16 Mannschaft.

Auch der Nachwuchs wird bei den Bayern tatkräftig gefördert. Bei den Männern gehören die Amateure, die 2. Mannschaft sowie die U11, U12, U13, U14, U15, U16, U17, U18 und U19 zum Verein.

Nicht nur Fußball: Der FC Bayern ist auch mit vielen andere Sportarten aktiv

Seit 1946 wird beim FC Bayern auch Basketball gespielt. 1954, 1955, 2014, 2018 und 2019 konnte die Herrenmannschaft den deutschen Meistertitel gewinnen. 2023 wurden sie (nach 1968, 2018 und 2021) erneut Deutscher Pokalsieger. Zu den Basketball-Teams zählen vier Herren-Mannschaften, eine Frauen-Mannschaft, 16 Jugend-Mannschaften und eine Senioren-Mannschaft.

Die Handballabteilung besteht unter anderem aus zwei Frauen- und drei Herrenmannschaften und wurde 1945 gegründet. Die Herren wurde einmal Süddeutscher Vizemeister, die Frauen konnten zweimal Süddeutsche Vizemeister werden.

1946 wurde die Tischtennisabteilung ins Leben gerufen. Die Schiedsrichter-Abteilung wurde 1919 gegründet und zählt aktuell 116 Referees, darunter sind sechs Schiedsrichterinnen. (Stand Dezember 2023).

Des Weiteren gibt es auch noch die Abteilungen Schach. 2008 und 2013 schaffte die Herrenmannschaft zweimal den Aufstieg in die Schachbundesliga. Sie stieg jedoch auch wieder in die 2. Bundesliga ab. Der erneute Aufstieg gelang ihnen im Jahr 2019. Zwischen 1983 und 1995 wurden sie neunmal deutscher Meister. Die größten Erfolge des Damen-Teams waren die Aufstiege 2002 in die 2. Bundesliga, sowie 2016, 2018 und 2022 in die 1. Bundesliga der Frauen.

1983 ging die Sportkegel-Abteilung des FC Bayern aus dem SKC Real-Isaria hervor. Die Abteilung umfasst derzeit 50 Mitglieder, die in vier Mannschaften Wettkämpfe im Bereich des Münchner Kegler-Vereins austragen. Die Bayern kegeln derzeit in der Landesliga Ost Bayern (Stand: Dezember 2023).

Ende des Jahres 2019 kündigte der Verein auch seinen Einstieg in den E-Sport an und nahm 2023 erstmals am offiziellen E-Sport-Wettbewerb der Deutschen Fußball-Liga teil. 2002 wurde die Abteilung für Senioren-Fußball neu gegründet, nachdem es ab 1911 schon einmal eine entsprechende Abteilung gegeben hatte. 2023 gewannen alle drei Mannschaften die Deutsche Meisterschaft in Berlin.  

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Spielstätten des FC Bayern

Die Fußball-Mannschaften des FC Bayern landeten nach anfänglichem Wechsel zwischen verschiedenen Stadien 1925 in Grünwald, wo 47 Jahre lang die Heimspiele ausgetragen wurden. 1972 zog der Verein ins Olympiastadion um und gelangte in den nächsten Jahren an die nationale Spitze. Von insgesamt 751 Spielen im Olympiastadion gewann der FC Bayern 552. 2005 benötigte der Club ein moderneres Stadion (ohne Laufbahn und mit kompletter Überdachung), das den Ansprüchen des Rekordmeisters genügte: Die frisch gebaute Allianz-Arena ist seitdem die Heimat des FC Bayern in München. Das mit über 380.000 LED-Lampen erleuchtete Stadion ist mit jährlich rund vier Millionen Besuchern die beliebteste Attraktion Bayerns.   

Die Basketballer des FC Bayern spielen seit 2011 in der als Rudi Sedlmayer Sporthalle bekanntgewordenen Arena am Münchner Westpark. 2012 wurde die Halle in "Audi Dome" umbenannt. In der Saison 2023/2024 stieg BMW als neuer Namensgeber ein und nannte die Halle BMW Park. Im Sommer 2024 sollen die Bauarbeiten an der neuen Mehrzweckhalle SAP Garden im Münchner Olympiapark abgeschlossen sein. Dann werden die Basketballmannschaft des FC Bayern, sowie der Eishockeyclub des EHC Red Bull München dort die Heimspiele austragen. 

Die größten Erfolge und Aufreger

Die Profifußball-Herrenmannschaft konnte die bisher größten Erfolge des FC Bayern München erzielen. Dabei wird die Titelsammlung des FC Bayern immer größer.

Die erste Herrenmannschaft spielt seit der Saison 1965/66, also schon zwei Jahre nach der Gründung, ununterbrochen in der Bundesliga und ist mit 33 Meistertiteln deutscher Rekordmeister sowie mit 20 Pokalsiegen deutscher Rekordpokalsieger. Den Deutschen Supercup konnte der Verein insgesamt 11 Mal mit nach Hause nehmen.

Auf dem internationalen Parkett muss sich der FC Bayern München auch nicht vor den Top-Vereinen aus dem Ausland verstecken. Die Champions League konnte das Team bereits sechs Mal gewinnen.

International zeigen die Bayern nicht nur in der Champions League, was sie drauf haben. Der Verein konnte auch die folgenden Titel (Stand Dezember 2023) gewinnen: UEFA CUP (1 Sieg), Europapokal der Pokalsieger (1 Sieg), Weltpokal (2 Siege), Klub-Weltmeisterschaft (2 Siege), Europäischer Supercup (2 Siege).

Zudem konnte der FC Bayern auch in weiteren Abteilungen viele Erfolge verzeichnen. So wurde die Fußballmannschaft der Frauen in der Frauen-Bundesliga 1976, 2015, 2016, 2021 und 2023 deutscher Meister sowie 2012 DFB-Pokalsieger.

Die Münchener sorgten aber nicht nur mit Siegen und Erfolgen für Aufmerksamkeit. In den letzten Jahren und Jahrzehnten sorgte der Klub regelmäßig für Schmunzler und Skandälchen.

Ganze 14 Jahre war Oliver Kahn für den deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München im Tor vertreten. Dabei sorgte der Torwart auf dem Spielfeld immer mal wieder für Schlagzeilen. Legendär war sein Auftritt 1999 beim Gastspiel des FC Bayern in Dortmund. Mit seinem "Halsbiss" gegen Heiko Herrlich und einem Kung-Fu-Sprung gegen Stephane Chapuisat ging Oliver Kahn in die Bundesliga-Geschichte ein.

Auch Franck Ribery sorgte in den Jahren beim FC Bayern für etliche Skandale. 2012 stritt er sich mit seinem Mannschaftskollegen Arjen Robben derart heftig darüber, wer einen Freistoß auszuführen hatte, dass die beiden sich danach in der Kabine heftig angingen. Der Franzose schlug dem Holländer dabei ein blaues Auge.

Für große Furore sorgte 2014 auch die Verurteilung des Präsidenten Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung und das Zollvergehen des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge 2013 sowie die Kirch-Affäre 2003.

Ein Beben ging durch die Sportwelt, als der FC Bayern 2023 genau zum Meisterschaftsfinale Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzenden und Sportvorstand Hasan "Brazzo" Salihamidžić überraschend entließ. Das Duo hatte in den letzten Jahren mit Misserfolgen, Fehleinkäufen und Ungereimtheiten in der Kommunikation zu kämpfen. Kahns Nachfolge trat sein bisheriger Stellvertreter Jan-Christian Dreesen an. 

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Die wichtigsten Persönlichkeiten des Rekordmeisters

Franz Beckenbauer
Dreizehn Jahre spielte Beckenbauer in der Abwehrposition beim FC Bayern München. In der Zeit von 1964 bis 1977 konnten die Bayern mit Beckenbauer neben je vier Meisterschaften und Pokalsiegen auch drei Siege im Europapokal der Landesmeister sowie ein Erfolg im Europapokal der Pokalsieger gewinnen. Ende 1991 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. Von 1994 bis 2009 führte er den FC Bayern als Präsident an.

Uli Hoeneß
Von 1970 bis 1978 spielte der am 5. Januar 1952 in Ulm geborene Uli Hoeneß beim FC Bayern München. Dabei absolvierte er 239 Bundesligaspiele und erzielte 86 Tore. Anschließend übernahm er mit 27 Jahren für insgesamt 32 Jahre das Amt des Managers des FC Bayern München und führte den Fußballverein in die Erfolgsspur. Von 2009 bis 2014 sowie von 2016 bis 2019 war er Präsident des deutschen Rekordmeisters.

Oliver Kahn
Kahn gilt als Torwartlegende des deutschen Fußballs. Der Torschütze spielte insgesamt 429 Bundesligapartien. Seit Januar 2020 ist Kahn im Vorstand der FC Bayern München AG. Am 1. Juli 2021 trat er die Nachfolge von Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzender an. Der dreimalige Welttorhüter wurde auch durch wiederkehrende Schlagzeilen und Attacken auf seine Gegenspieler berühmt.

Lothar Matthäus
Eine Legende des FCB ist auch Lothar "Loddar" Matthäus. Insgesamt bestritt der Mittelfeldspieler 302 Bundesligaspiele und schoss 85 Tore. Ganze 150 Mal, so oft wie keiner vor ihm, spielte Matthäus für die Nationalelf. Zum "Fußballer des Jahres" wurde er 1990 sowie 1999 in Deutschland gekürt. Den Titel "Weltfußballer des Jahres" konnte er 1990 und 1991 für sich gewinnen.

Carina Wenninger
Die Österreicherin gehört zu den Top-Spielerinnen Deutschlands und ist mit 13 Jahren Spielzeit die mit Abstand Dienstälteste der Bayern. Sie gewann mit dem FCB dreimal die Deutsche Meisterschaft und ist die Spielerin mit den meisten Einsätzen in der Geschichte des FC Bayern München.

Gerd Müller
Der Stürmer ist bis heute mit 365 Toren in der Bundesliga der erfolgreichste Torjäger Deutschlands. Der 1945 geborene Fußballspieler, gewann mit dem FCB insgesamt siebenmal die "Torjägerkrone", zweimal war er "Europas bester Torjäger", zweimal "deutscher Fußballer des Jahres" und einmal sogar "Europas Fußballer des Jahres".

  • Verwendete Quellen:
  • FCB-Homepage: "Historie"
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