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Fahrer verlieren WM-Punkte

Formel 1: Grand Prix von Österreich endet in Strafen-Chaos

  • Veröffentlicht: 03.07.2023
  • 12:06 Uhr
  • Anne Funk

Chaotische Zustände beim Rennen in der Steiermark: "Mehrmaliges Verlassen der Strecke ohne triftigen Grund" führte zu zahlreichen Strafen für die Fahrer, was auch zum Verlust von wertvollen WM-Punkten führte.

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Der Grand Prix von Österreich wird im Nachhinein zur Farce: Weil rund 1.200 Fälle mit dem Vorwurf des unerlaubten Verlassens der Strecke überprüft werden mussten, ist es zu einem Strafen-Chaos sondergleichen in der Formel 1 gekommen. Nachträglich wurden allein acht Fahrer sanktioniert. Rekordweltmeister Lewis Hamilton oder Carlos Sainz verloren dabei sogar WM-Punkte, da sie mehrfach nicht innerhalb der Fahrbahnmarkierungen geblieben waren.

So hätten die Fahrer bei jeder Einheit auf dem Red-Bull-Ring seit Freitag (30. Juni) große Schwierigkeiten gehabt, in den Kurven acht und neun auf Kurs zu bleiben, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Es ist verboten, mit allen vier Rädern die Fahrbahnmarkierung zu überschreiten. Dies sei nirgendwo so schwer zu vermeiden, wie in der Steiermark, so Weltmeister Max Verstappen. "Am Ende einer Runde werden die Reifen zu heiß, dein Auto rutscht mehr, und dann reicht eine kleine Welle oder eine Kompression, um dich neben die Ideallinie zu drücken", so Verstappen: "Wir sahen wie Deppen aus, wie Amateure. Unglaublich!"

Das Rennen in Österreich wurde zur Farce.
Das Rennen in Österreich wurde zur Farce.© Hasan Bratic/dpa

Am ansonsten unspektakulären Rennwochenende habe es Hunderte solcher Fälle gegeben, immer wieder wurden Rundenzeiten gestrichen und Zeitstrafen verteilt. So oft, dass die Regelhüter im Hauptrennen nicht mehr hinterhergekommen seien. Es sei eine "beispiellose Situation" entstanden, so ein Sprecher des Motorsport-Weltverbands Fia. Während des Wettkampfs alle potenziellen Vergehen zu überprüfen, sei unmöglich geworden, hieß es. Der Rennstall von Aston Martin war gegen die Rennwertung vorgegangen, doch auch ohne hätte man sich alle strittigen Szenen noch einmal angeschaut, versicherte die Fia.

Die Besonderheiten der Streckenführung und die Neigung vieler Fahrer zur schnellsten Linie hätten zu den zahlreichen Verstößen beigetragen, urteilte der Weltverband. Den Streckenbetreibern wurde nun dringend empfohlen, am Ausgang der Kurven neun und zehn ein neues Kiesbett zu installieren. Dadurch dürften die Piloten von ganz allein langsamer fahren, da sie es nicht mehr riskieren würden, im Kies festzustecken. 

Zahlreiche Fahrer verlieren WM-Punkte

Für Fans war besonders ärgerlich, dass erst gegen 21:45 Uhr das finale Klassement des Rennens veröffentlicht wurde. Rekordweltmeister Hamilton von Mercedes, Sainz von Ferrari und Pierre Gasly von Alpine verloren WM-Punkte, auch außerhalb der Top Ten fielen Piloten zurück. "Mehrmaliges Verlassen der Strecke ohne triftigen Grund", so die offizielle Begründung. Während des Rennens waren bereits acht Strafen ausgesprochen worden und rund 100 Rundenzeiten gestrichen. Stunden danach folgten zwölf weitere Sanktionen für acht Fahrer.

Weltmeister Verstappen fuhr allerdings regelkonform und blieb Sieger des neunten Saisonlaufs vor Ferrari-Star Charles Leclerc und Sergio Pérez im zweiten Red Bull. Die empfindlichste Sanktion musste der Franzose Esteban Ocon von Alpine hinnehmen, der mit vier Strafen belegt wurde. Insgesamt wurden auf seine Rennzeit 30 Sekunden aufaddiert, zehnmal war er verbotenerweise neben der Piste gefahren. Außerdem wurden Verstöße von Nyck de Vries (Alpha Tauri/15 Sekunden), Hamilton (10), Gasly (10), Sainz (10), Logan Sargeant (Williams/10), Alexander Albon (Williams/10) und Yuki Tsunoda (Alpha Tauri/5) geahndet. Sainz verlor die meisten Punkte, weil er von Rang vier auf sechs zurückfiel.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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