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Neue Details preisgegeben

Führte NSU-Terrorist Uwe Mundlos Doppelleben in der Schweiz?

  • Veröffentlicht: 07.06.2024
  • 16:21 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Rechtsterroristin Beate Zschäpe hat neue Details aus dem NSU-Innenleben preisgegeben.
Die Rechtsterroristin Beate Zschäpe hat neue Details aus dem NSU-Innenleben preisgegeben.© REUTERS

Nach wie vor beschäftigt der NSU-Fahnder im In- und Ausland. Jetzt soll NSU-Terroristin Beate Zschäpe gegenüber dem Bundeskriminalamt (BKA) umfangreiche Hintergrundinformationen zur rechtsextremen Terrorzelle preisgegeben haben.

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Mehr als zwölf Jahre ist die Enttarnung der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) nun schon her. Wie der "Spiegel" jetzt berichtet, sollen Behörden neue und brisante Hinweise zum Innenleben der Terrorzelle erhalten haben. Von niemand geringerem als von der verurteilten NSU-Terroristin Beate Zschäpe.

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Umfangreiche Details zur Terrorzelle NSU mitgeteilt

Dass die verurteilte Terroristin Beate Zschäpe dem BKA umfangreiche Details zu ihrer Terrorzelle NSU mitgeteilt haben soll, ist eine Sensation. Diese neuen Informationen sollen Iaut "Spiegel" Hinweise zu mutmaßlichen Terrorhelfer:innen, zur Waffenbeschaffung des NSU und zu einem bislang unbekannten Unterschlupf in der Schweiz beinhalten.

An insgesamt fünf Terminen wurde Zschäpe im vergangenen Jahr vernommen und soll dabei ausführlich über ihre eigene Zeit beim NSU als auch über ihre beiden Komplizen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos gesprochen haben. Unter anderem soll Zschäpe ein bis dato völlig unbekanntes Detail preisgegeben haben: Uwe Mundlos soll jahrelang eine Beziehung zu einer in der Schweiz lebenden Frau gehabt haben, die er wohl über längere Phasen besucht haben soll. An den Nachnamen will sich Zschäpe anscheinend nicht erinnern. Lediglich der Vorname sei ihr bekannt. Jetzt werde fieberhaft versucht, die Identität der Frau zu klären - auch durch ein Rechtshilfeersuchen, das die Ermittler:innen an die Schweiz gestellt haben.

Verdächtige will Mundlos nicht gekannt haben

Bei der Überprüfung von Frauen, die zu Zschäpes Angaben passen könnten, sollen die Fahnder laut "Spiegel" auf eine Rechtsextremistin gestoßen sein, die jahrelang in der Schweizer Neonaziszene aktiv gewesen sein soll und enge Kontakte zum rechtsextremen "Blood and Honour"-Netzwerk und zur gewaltbereiten Gruppierung "Combat 18" gepflegt haben soll. Nach einer Zeugenbefragung der 39-jährigen Frau soll diese aber bestritten haben, Mundlos gekannt zu haben und demnach auch in keiner intimen Beziehung zu ihm gestanden sein.

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Zschäpe gab noch weitere interessante Details preis

In ihren Vernehmungen machte Zschäpe, die sich angeblich inzwischen von der rechtsextremen Szene distanziert haben will, auch Angaben zu Motiv und Tatablauf des Mordes an der 22-jährigen Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter in Heilbronn. Das Motiv für den Anschlag auf Kiesewetter und ihren Kollegen Martin A. solle allein der Waffenbeschaffung gedient haben, da die eigenen Pistolen Böhnhardt und Mundlos nicht mehr zuverlässig genug gewesen seien.

Zschäpes Informationen zu Mundlos' Doppelleben könnten zur Klärung von NSU-Rätseln beitragen, wenn die Angaben denn so stimmen sollten. Denn bis heute gibt es Lücken in der Rekonstruktion der Biografien der toten Terroristen. Dem BKA schilderte Zschäpe zudem andere, bislang unbekannte Vorgänge wie die Rolle mutmaßlicher Helfer. Wie glaubhaft Zschäpes Aussagen sind, werden die weiteren Ermittlungen zeigen.

  • Verwendete Quellen:
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