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Weitreichende Folgen

Gefährlicher Ernährungstrend: Mediziner warnen vor Krebsrisiko und Nebenwirkungen

  • Veröffentlicht: 17.06.2025
  • 14:56 Uhr
  • Benedict Hottner
Wer wegen einer proteinreichen Ernährung auf Ballaststoffe verzichtet, geht ein hohes Risiko ein.
Wer wegen einer proteinreichen Ernährung auf Ballaststoffe verzichtet, geht ein hohes Risiko ein.© Christin Klose/dpa-tmn

Wenig Ballaststoffe, dafür viel Protein – was auf den ersten Blick gesund erscheint, kann laut Expert:innen ernsthafte Folgen haben. Studien belegen: Eine faserarme Ernährung stört das Immunsystem, fördert Entzündungen und erhöht das Krebsrisiko.

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Inhalt

Proteinreiche Ernährung ist aktuell angesagt – ob durch Shakes, Riegel oder "Low Carb"-Diäten. Ballaststoffe geraten dabei immer mehr ins Hintertreffen. Das hat laut Forschenden gefährliche Folgen: "Wenn unsere Darmbakterien Ballaststoffe aufnehmen oder fermentieren, entstehen sogenannte kurzkettige Fettsäuren", erklärt Mikrobiologe Justin Sonnenburg von der Stanford University dem "Wall Street Journal".

Diese Substanzen sind zentral für einen gesunden Stoffwechsel und ein funktionierendes Immunsystem.

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Trendkost ohne Ballaststoffe: Eine unterschätzte Gefahr

Fehlen diese Ballaststoffe, leidet das Mikrobiom im Darm. Die Folge: ein geschwächtes Immunsystem, chronische Entzündungen und ein höheres Risiko für Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Leiden und sogar Krebs.

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Besonders alarmierend sind die Ergebnisse einer Studie der University of Southern California, veröffentlicht im Fachportal JAMA: Eine hohe Proteinzufuhr – vor allem aus tierischen Quellen – ist bei Menschen unter 65 mit einer vierfach erhöhten Krebssterblichkeit und einem 75 Prozent höheren Gesamtsterberisiko verbunden. Pflanzliche Proteine hingegen zeigten keine negativen Effekte.

Krebsrisiko bei Jüngeren steigt

Auch weitere Daten untermauern den Trend: Laut einer im Fachjournal "BMJ Oncology" veröffentlichten Studie stiegen die Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 weltweit zwischen 1990 und 2019 um über 79 Prozent. Besonders betroffen: Nordamerika, Australien und Westeuropa.

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Ballaststoffe gezielt in Ernährung integrieren

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag. Gute Quellen sind Vollkornprodukte wie Haferflocken, Hülsenfrüchte, Nüsse, Bohnen, Samen sowie Obst und Gemüse mit Schale. Um Blähungen oder Völlegefühl zu vermeiden, sollte die Steigerung langsam erfolgen und man sollte viel Wasser trinken.

Auch die DGE warnt: "Zu viel Fleisch von Rind, Schwein, Lamm und Ziege und insbesondere Wurst erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dickdarmkrebs." Wer gesund bleiben will, sollte nicht nur auf Protein und Superfoods setzen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen ist essenziell.

  • Verwendete Quellen:
  • Studie auf pubmed.ncbi: Dietary fiber intake and mortality in the NIH-AARP diet and health study
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