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Schlusslicht Deutschland

Lebenserwartung von Deutschen ist niedriger als die anderer Europäer

  • Aktualisiert: 23.05.2024
  • 16:55 Uhr
  • Christina Strobl
Deutsche sterben früher als der westeuropäische Durchschnitt.
Deutsche sterben früher als der westeuropäische Durchschnitt.© Christoph Soeder/dpa

Durchschnittlich leben Deutsche 1,7 Jahre kürzer als die Einwohner:innen anderer westeuropäischer Länder. Die Gründe für die sinkende Lebenserwartung sind insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der durchschnittliche Deutsche hat eine Lebenserwartung von etwa 80,5 Jahren - das ist deutlich weniger als im Durchschnitt Westeuropas.

  • In einer Studie wurden die Daten von 15 Staaten in Westeuropa, darunter die Schweiz, Österreich, Dänemark, Großbritannien und Finnland verglichen.

  • Grund für die niedrige Lebenserwartung von Deutschen sollen demnach insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.

Die Deutschen sterben immer früher: Laut einer Studie nahm die Lebenserwartung der Deutschen weiter ab. Insbesondere im Vergleich mit anderen westeuropäischen Ländern wird dies sichtbar.

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Deutsche werden im Durchschnitt 80,5 Jahre alt

Der Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zufolge wird der deutsche Durchschnittsbürger oder die deutsche Durchschnittsbürgerin etwa 80,5 Jahre alt. Im Jahr 2000 betrug der Rückstand Deutschlands zur durchschnittlichen Lebenserwartung ab dem Moment der Geburt in Westeuropa rund 0,7 Jahre. 2022 waren es schon 1,7 Jahre. "Der Beginn der 2000er-Jahre markiert einen Wendepunkt in der Dynamik der Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland", kommentierte Pavel Grigoriev vom BiB.

In der Studie wurden die Sterblichkeitstrends über mehrere Jahrzehnte hinweg untersucht. Insgesamt wurden in der Studie die Daten von insgesamt 15 Staaten in Westeuropa, darunter die Schweiz, Österreich, Spanien, Dänemark, Großbritannien und Finnland verglichen. Schweizer:innen haben demnach die höchste Lebenserwartung mit 83,5 Jahren. Darauf folgen die Spanier:innen mit 83,2 Jahren.

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Die Rente mit 63 sei ein Fehler der Großen Koalition gewesen, so Jens Spahn. Stattdessen solle man das Eintrittsalter an die Lebenserwartung koppeln, so der CDU-Politiker.

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Ost- und Westdeutschland gleichauf im Ranking

Wie aus der Untersuchung hervorgeht, konnte Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung zunächst den Rückstand gegenüber Westdeutschland und Westeuropa erheblich verringern. Grund dafür wären auch die finanziellen Investitionen in die Gesundheitsversorgung. Jedoch hätten seit der Jahrtausendwende sowohl West- als auch Ostdeutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern "an Boden verloren", heißt es in einer Mitteilung des Wiesbadener Bundesinstituts.

Zu dem wachsenden Rückstand tragen einzelne Altersgruppen in unterschiedlicher Art und Weise bei, so die Forscher. Bei Frauen weisen in Deutschland vor allem Personen ab 75 Jahren eine höhere Sterblichkeit auf als Gleichaltrige im westeuropäischen Ausland. Dagegen steuert bei den Männern insbesondere die Altersgruppe zwischen 55 und 74 Jahren zur Lücke bei.

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Hauptgrund: Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Den Autor:innen der Studie zufolge ist die Sterblichkeitsrate bei Deutschen insbesondere aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im fortgeschrittenen Alter sehr hoch.

Bereits 2023 zeigte eine Studie, "dass Deutschland trotz eines hohen wirtschaftlichen Entwicklungsstands, eines stark ausgebauten Wohlfahrtsstaats und eines gut zugänglichen und leistungsfähigen Gesundheitssystems seit Langem eine verhältnismäßig niedrige Lebenserwartung aufweist".

Sebastian Klüsener, BiB-Forschungsdirektor, sieht vor allem bei der Prävention und Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Handlungsbedarf. Laut Klüsener gelte dies auch für die Bereiche Tabak- und Alkoholprävention sowie gesunde Ernährung. Die Fokussierung auf mehr Vorbeugung sollte zeitnah erfolgen, "damit auch die stark besetzten Babyboomer-Kohorten noch davon profitieren und gesünder altern können", so die Autor:innen der Studie.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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