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Ernährung

Gesund im Alter: Drei Stoffe, die ein langes Leben ermöglichen

  • Veröffentlicht: 22.05.2024
  • 13:39 Uhr
  • Clarissa Yigit
Um im Alter noch fit  zu sein, bedarf es hauptsächlich einer gesunden Ernährung.
Um im Alter noch fit  zu sein, bedarf es hauptsächlich einer gesunden Ernährung.© Kostiantyn - stock.adobe.com

Bei Menschen, die sich gesünder ernähren, Sport treiben und einmal jährlich fasten, steigt die Lebenserwartung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Botenstoffe im Körper sind für die Alterungs-, Reparatur- und Verjüngungsvorgänge verantwortlich.

  • Für die Alterung der Zellen spielt dabei die Nahrung eine wichtige Rolle.

  • Daher sollten Menschen, die gern noch etwas länger leben möchten, auch ein Auge auf ihren Speiseplan werfen.

Frauen haben in der Regel eine Lebenserwartung von 83,2 Jahren und Männer von 78,3 Jahren. Dies sind die Ergebnisse der Sterbetafel 2020/2022. Um nun doch noch ein paar Jahre mehr das Leben genießen zu können, sollte man sich daher vor allem gesünder ernähren.

Bei all diesen Prozessen, die über die Alterung der Zellen mitentscheiden, spielt die Nahrung eine große Rolle.

Professor Andreas Michalsen

"Bei all diesen Prozessen, die über die Alterung der Zellen mitentscheiden, spielt die Nahrung eine große Rolle", zitiert "Bild" den Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin, Professor Andreas Michalsen, aus seinem neuen Buch. So könne anhand der Nahrung der Alterungsprozees ausgebremst werden.

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Lebensstil entscheidend

Früher nahmen die Wissenschaftler:innen noch an, dass die Gene zu etwa 25 Prozent für den Alterungsprozess verantwortlich seien. "Neuere Daten des Google-Forschungsunternehmens Calico gehen von deutlich niedrigeren Werten aus", so der Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin.

Anhand der Analyse von Stammbaum-Daten und Lebensalter hunderttausender Menschen konnten Forscher:innen demnach belegen, dass sich offenbar Ehepartner:innen im Lebensalter mehr annähern als Geschwister. Somit sei vermutlich der Lebensstil entscheidend. Die Genetik bestimme weniger als zehn Prozent.

Anhand wissenschaftlicher Ergebnisse führe demnach eine gesunde Ernährung - bestehend aus vollwertiger Naturkost ohne Zucker und mit wenig (tierischem) Protein - zu einem langen und gesunden Leben, erklärt Michalsen.

Zudem sei auch wichtig, wie gegessen werde. So bremse weniger Essen oder regelmäßiges Fasten die Alterung aus und stoße die Reparatur und Reinigung der Zellen an. Daher empfehle der Arzt tägliches 14:10-Intervallfasten. Also nur innerhalb von zehn Stunden zu essen. Zudem sei eine Heilfastenkur ein- bis zweimal im Jahr förderlich.

Um zudem Gebrechlichkeit und körperliche Schwäche sowie Osteoporose zu vermeiden, rät der Mediziner zudem, Sport zu treiben und sich zu bewegen. Ebenso sollte auf Rauchen verzichtet werden. Auch Stressreduzierung und ein ausreichender Schlaf verringerten das Risiko schwerer Erkrankungen im Alter.

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mTOR, AMPK sowie Insulin und IGF-1

Insgesamt seien drei bestimmte Botenstoffe für die Alterungs-, Reparatur- und Verjüngungsvorgänge verantwortlich, die durch Ernährung und Lebensstil beeinflusst werden können: mTOR, AMPK sowie Insulin und IGF-1.

mTOR

Laut "chemie.de" ist mTOR ein "Bestandteil eines Proteinkomplexes, der unterschiedliche Signalwege von Wachstumsfaktoren, Energiehaushalt und Sauerstoffkonzentration der Zelle integriert". Es fördere somit das Zellenwachstum. Zuviel jedoch beschleunigt die Alterung. Wer daher viel Protein zu sich nimmt, steigert die mTOR-Aktivität, und wer wenig davon isst, senke diese.

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AMPK

AMPK ist ein heterotrimeres - also aus drei Untereinheiten bestehendes – Protein, erklärt "chemie.de". Seine Aufgabe bestehe darin, Zellen vor ATP-Mangel - also Energiemangel - zu schützen. AMPK reagiert demnach auf Zucker. Ist wenig Zucker im Blut, steige auch das AMPK an und alarmiere die Zelle. Diese verlangsamt dann beispielsweise das Zellwachstum, damit sie sich besser reinigen und reparieren könne, was die Alterung zusätzlich ausbremse, ergänzt Michalsen.

Insulin und IGF-1

Für die Steuerung des Zellwachstums stellt IGF-1 (Insulin-like growth factor 1) einen wesentlichen Faktor dar. Das Hormon wird überwiegend in der Leber - aber auch im Fettgewebe – hergestellt.

Insulin und IGF-1 reagieren somit auf Zucker, Protein und Kalorienmenge. Produziert der Körper zu viel davon, können im Laufe des Lebens Diabetes, Alterung und Tumorbildung vorangetrieben werden. Fasten und eine Reduzierung von Zucker sowie tierischen Proteinen hingegen würden diese negativen Prozesse entfallen lassen, so Michaelen.

  • Verwendete Quellen:
  • Immanuel Krankenhaus Berlin: "Prof. Dr. med. Andreas Michalsen"
  • Destatis: "Sterbefälle und Lebenserwartung"
  • Chemie.de: "MTOR"
  • Chemie.de: "AMP-aktivierte Proteinkinase"
  • DocCheck Flexion: "Insulin-like growth factor 1"
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