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Frontaler Zusammenstoß

Griechenland: Dutzende Tote bei schwerem Zugunglück

  • Aktualisiert: 01.03.2023
  • 15:39 Uhr
  • Simone Vinnbruch

Bei einem schweren Zugunglück in Griechenland sind mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache ist noch unklar und wirft viele Fragen auf. Griechenlands Ministerpräsident Mitsotakis verspricht Aufklärung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Griechenland sind zwei Züge frontal zusammengestoßen.

  • Dabei kamen mindestens 36 Menschen ums Leben. Die Such- und Rettungsaktion dauert an.

  • Das Zugunglück wirft viele Fragen auf. Der zuständige Eisenbahnchef wurde festgenommen.

Bei einem schweren Zugunglück in Griechenland sind in der Nacht zu Mittwoch (1. März) nach Angaben der Feuerwehr mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. Vermutlich wird die Zahl noch steigen, die Rettungskräfte können sich nur schwer durch die Trümmer vorarbeiten. Mindestens 66 Menschen wurden schwer verletzt und in Krankenhäusern behandelt. Insgesamt betroffen sollen 354 Menschen gewesen sein: 342 Passagiere und zehn Bahnmitarbeiter im Personenzug von Athen nach Thessaloniki sowie zwei Lokführer im Güterzug.

"Die Such- und Rettungsaktion dauert an", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsfernsehen weiter. Mit Kränen und anderen schweren Geräten versuchten die Retter, die entgleisten Waggons zu heben, um nach Überlebenden und Opfern zu suchen, wie Reporter vor Ort berichteten.

Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis zeigte sich am Mittag sichtlich betroffen, als er die Unfallstelle besuchte. Es seine "unaussprechliche Tragödie", er versprach eine vollständige Aufklärung der Unglücksursache. Nun sei zunächst die Hauptaufgabe, die Verletzten zu behandeln und die Leichen zu identifizieren.

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Züge in Griechenland frontal zusammengestoßen

Über die Umstände des Unglücks lagen keine Einzelheiten aus offiziellen Quellen vor. Ein aus Athen gestarteter Personenzug stieß nach ersten Angaben von Eisenbahnern frontal mit einem aus der Gegenrichtung - aus der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki - kommenden Güterzug zusammen. Der Personenzug war der Intercity 62, der aus Athen um 19.22 Uhr am Dienstagabend (28. Februar) mit rund 350 Reisenden nach Thessaloniki gestartet war.

Das griechische Fernsehen zeigte Videos von der Unglücksstelle bei Tempi in Mittelgriechenland. Feuerwehrleute und Rettungskräfte versuchten in den Trümmern, Überlebende zu finden. Ein Überlebender sagte, im Personenzug sei nach dem Zusammenstoß Feuer ausgebrochen. "Es herrschte Chaos und ein Höllenlärm", fügte er im Staatsfernsehen hinzu. "Wir haben mit unseren Koffern die Fensterscheiben eingedrückt und sind in der Dunkelheit tastend aus unserem Waggon rausgegangen", sagte ein junger Mann.

Bereits in der Nacht versammelten sich am Bahnhof in Thessaloniki verzweifelte Angehörige, es wurden Telefon-Hotlines eingerichtet. Berichten zufolge könnten viele der Todesopfer nur per DNA-Test identifiziert werden. Etwa 200 Passagiere, die nicht oder nur leicht verletzt wurden, brachte man mit Bussen ins 150 Kilometer entfernte Thessaloniki. 

Eisenbahnchef nach Zugunglück festgenommen

Inzwischen wird nach den Ursachen gesucht. Der für die Strecke des Unglücks zuständige Eisenbahnchef sei festgenommen worden, berichtete das Staatsfernsehen. Die Strecke, die Athen mit der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki verbindet, war in den vergangenen Jahren modernisiert worden. Die griechischen Bahnen (Hellenic Train) werden von der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato Italiano (FS) betrieben.

Trotz der Modernisierung mit neuen Brücken und Tunneln und zwei Gleisen entlang der gesamten rund 500 Kilometer langen Strecke Athen-Thessaloniki gebe es erhebliche Probleme bei der elektrischen Koordination der Verkehrskontrolle. "Wir fahren wie in alten Zeiten von einem Streckenteil zum Anderen per Funk. Die Stationsleiter geben uns grünes Licht", sagte Kostas Genidounias, Präsident der Gewerkschaft der Lokführer im staatlichen Rundfunk. Warum dies geschieht und kein modernes Leitsystem funktioniert, konnte er nicht sagen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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