Großrazzia gegen Al-Zein-Clan - mehr als 50 Beschuldigte

Großrazzia beim Al-Zein-Clan: Hunderte Beamte durchsuchen zahlreiche Objekte der Familie. Es geht um verschwundene Autos und mutmaßlichen Betrug mit Corona-Hilfen.

Die Polizei geht gegen Mitglieder des Al-Zein-Clans vor. Hunderte Beamte seien im Einsatz, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Mehr als 50 Beschuldigten des Clans wird unter anderem die Unterschlagung zahlreicher Autos vorgeworfen. Auch Betrug mit Corona-Hilfen sei demnach Teil der Untersuchungen. Mehrere Haftbefehle sollen vollstreckt werden.

Deutschlandweite Razzia

Schwerpunkt der Durchsuchungen ist Nordrhein-Westfalen. Aber auch Städte in anderen Bundesländern, darunter Berlin, Niedersachsen und Hessen, sind Teil der Operation. Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass geleaste Autos unterschlagen und mit neuen Kennzeichen verkauft worden sein sollen.

Das zweite Verfahren – es geht um Betrug mit Corona-Soforthilfen – überschneidet sich anscheinend mit den Auto-Betrügereien. Die Federführung liegt beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen.

Hauptaktionsraum: Ruhrgebiet

Der Al-Zein-Clan sorgt immer wieder für Schlagzeilen: Zurzeit stehen Angehörige in Düsseldorf vor Gericht, deren Villa in Leverkusen mit Geldern vom Jobcenter bezahlt worden sein soll. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht seit einigen Jahren gezielt gegen kriminelle türkisch-arabische Familienclans vor - der Hauptaktionsraum ist das Ruhrgebiet.

2021 war die statistisch erfasste Clankriminalität in NRW dem "Lagebild Clankriminalität" zufolge leicht rückläufig. Gleichzeitig sei das Volumen beschlagnahmten Vermögens von knapp vier auf über zehn Millionen Euro mehr als verdoppelt worden. Jedes fünfte Ermittlungsverfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität habe 2021 Clan-Hintergründe gehabt.

Verwendete Quellen:

• Nachrichtenagentur dpa