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"Wie Armageddon"

Heftige Waldbrände in Kanada: Gebietshauptstadt wird evakuiert

  • Veröffentlicht: 17.08.2023
  • 15:46 Uhr
  • Anne Funk
Die Bewohner:innen von Yellowknife verlassen die Stadt auf der Flucht vor dem Feuer über den Highway 3.
Die Bewohner:innen von Yellowknife verlassen die Stadt auf der Flucht vor dem Feuer über den Highway 3.© REUTERS

Über 1.000 Brände wüten aktuell in Kanada. Im Norden des Landes wurden nun die Bewohner:innen der Gebietshauptstadt Yellowknife aufgerufen, den Ort zu verlassen - die Flammen seien kurz davor, zur Stadt zu gelangen.

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Waldbrände erlebt Kanada immer wieder, doch diese Saison ist die schlimmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Inzwischen sei bereits eine Fläche so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zusammen abgebrannt, berichtet die "Tagesschau". Jetzt werden die Flammen besonders für die Nordwest-Territorien zur großen Gefahr: Am Mittwochabend (16. August, Ortszeit) forderten die örtlichen Behörden die 20.000 Bewohner:innen der Hauptstadt Yellowknife am Großen Sklavensee auf, die Stadt bis Freitag (18. August) zu verlassen. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

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"Das Feuer stellt jetzt eine echte Bedrohung für die Stadt dar", warnte der regionale Umweltminister, Shane Thompson, bei einer Pressekonferenz. Nur noch etwa 17 Kilometer sei das 163.000 Hektar umfassende Feuer von Yellowknife entfernt, die Flammen könnten bereits am Wochenende die Außenbezirke der Stadt erreichen, falls es nicht regnen sollte. Schon am Donnerstag (17. August) könnten die Flammen den Highway 3 erreichen - die einzige Straßenverbindung zum Rest Kanadas.

"Seien Sie bereit und verlassen Sie die Stadt"

Für die Evakuierung gebe es ein sicheres Zeitfenster, so Thompson. Noch bestehe allerdings keine unmittelbare Gefahr. Bei der Evakuierung stünden für die Einwohner:innen ohne Auto sowie kranke Menschen Busse und auch Flugzeuge zur Verfügung. Weiter werden die Behörden sogenannte "Pilot-Fahrzeuge" bereitstellen, um Autofahrer:innen auf den Fernstraßen zu helfen, bei schlechter Sicht sicher durch die Rauchschwaden zu gelangen. 

Als "beispiellos" bezeichnete Caroline Cochrane, Premierministerin der Nordwest-Territorien, die aktuelle Lage. "Anders kann man es nicht beschreiben", sagte sie. Auch wurde in dem Gebiet inzwischen der Notstand ausgerufen, damit die Bundesregierung schneller Hilfe zur Verfügung stellen und auch das Militär mobilisiert werden kann. Cochrane rief die Bewohner:innen zur Ruhe auf und warnte, dass Autobahnen wegen Brandgefahr plötzlich gesperrt werden könnten. "Es kursieren alle möglichen Gerüchte, aber seien Sie bereit und verlassen Sie die Stadt, wenn nötig. Bleiben Sie ruhig. Don't panic."

Die Stadt Yellowknife versinkt in Rauchschwaden.
Die Stadt Yellowknife versinkt in Rauchschwaden.© Angela Gzowski/Canadian Press via ZUMA Press/dpa

Bereits seit längerem wüten in der Region zahlreiche Waldbrände, laut örtlichen Behörden gebe es derzeit 236 aktive Feuer, in ganz Kanada seien es über tausend einzelne Brände. Auf der gegenüberliegenden Küste des Sees ist die Evakuierung in Hay River bereits in vollem Gange. Per Bus oder Flugzeug werden die 3.000 Einwohner:innen aus der Gefahrenzone gebracht.

Die Stadt Enterprise nahe der Grenze zur Provinz Alberta wurde in dieser Woche fast komplett zerstört - eine Feuerwalze rauschte am Sonntag (13. August) durch den Ort. "Etwa 85 - 90 Prozent der Gemeinde sind verschwunden", so der Bürgermeister von Enterprise laut "Tagesschau". Mehr als 100 Menschen mussten schnell in Sicherheit gebracht werden, und berichten von traumatischen Erlebnissen. "Als wir Enterprise verließen, konnte man sehen, wie es immer dunkler wurde. Es sah aus wie Armageddon", so eine Einwohnerin gegenüber dem kanadischen Sender CBC.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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