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Reale Gefahr eines Ausbruchs

Italiens Supervulkan: Forscher müssen sich in Sicherheit bringen

  • Aktualisiert: 29.01.2024
  • 20:50 Uhr
  • Stefan Kendzia
Ein Ausbruch der Phlegräischen Felder wäre katastrophal. Jetzt versucht selbst das Vesuv-Vulkanoberservatorium, sich durch einen Umzug in Sicherheit zu bringen.
Ein Ausbruch der Phlegräischen Felder wäre katastrophal. Jetzt versucht selbst das Vesuv-Vulkanoberservatorium, sich durch einen Umzug in Sicherheit zu bringen.© Adobe

Die Vulkane in Europa scheinen alle gleichzeitig zu rumoren: höchste Aktivität, wo man hinsieht - von Island bis Sizilien. Der gefährlichste Vulkan allerdings befindet sich in der Nähe von Neapel. Ein Forschungszentrum zieht nun um.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Phlegräischen Felder bei Neapel sind als einziger Supervulkan Europas eingestuft - und zählen zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt.

  • Seit Monaten zeigen die Phlegräischen Felder eine wachsende Aktivität.

  • Jetzt will sich selbst das Vesuv-Vulkanoberservatorium in Sicherheit vor einem möglichen Ausbruch bringen.

Seit einiger Zeit wird spekuliert, ob und wann der Supervulkan "Phlegräische Felder" rund um Neapel ausbricht. Alle Zeichen stehen auf höchste Gefahr, die Aktivität nimmt zu. Selbst Wissenschaftler bringen sich jetzt in Sicherheit: Das gesamte Vesuv-Vulkanoberservatorium will umziehen. 

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Das Vulkanobservatorium befindet sich in einer "roten Zone"

Die Phlegräischen Felder - Italiens Supervulkan - sind besonders gefährlich aufgrund ihrer Lage und der zunehmenden Aktivität. Ein möglicher Ausbruch scheint immer wahrscheinlicher zu werden. Selbst das Vesuv-Vulkanoberservatorium, das älteste Vulkan-Forschungszentrum der Welt, zieht es jetzt vor, seinen Stammsitz zu räumen. Aktuell befindet sich das Institut in einem Stadtteil der Millionenstadt Neapel, in der sogenannten "roten Zone". Das ist eines von mehreren Gebieten, in denen die Gefahr von Eruptionen als besonders hoch eingestuft wird, wie die "Berliner Morgenpost" mitteilt.

Besonders in den vergangenen Monaten haben sich die Phlegräischen Felder, die Campi Flegrei, immer häufiger und lauter zu Wort gemeldet: Vor Kurzem kam es zu den stärksten Erschütterungen seit 40 Jahren. Wie das Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologica (INGV) aufführt, gab es 2023 mehr als 16.000 seismische Ereignisse in Italien, 19 starke Erdbeben waren mit einer Stärke auf der Richterskala zwischen 4,0 und 4,9 gemessen worden - mit dabei waren auch die Campi Flegrei. Bemerkenswert: Die Erdoberfläche rund um die Phlegräischen Felder hat sich spür- und messbar angehoben, um rund 15 Millimeter pro Monat in den vergangenen drei Monaten. Für das gesamte Gebiet gilt die Alarmstufe Gelb.

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Im Falle eines Ausbruchs könnte das Institut nicht mehr arbeiten

Da sich das Vesuv-Vulkanoberservatorium in einer der roten Zonen befindet, wäre das Forschungszentrum nicht sicher, sollte es zu einem Ausbruch kommen. Einen Standort zu finden, der weniger gefährdet ist, sei jedoch eine schwer lösbare Aufgabe. Denn "In Neapel", erklärt Doglioni, "ist die rote Zone so groß, dass es schwierig ist, einen Ort zu finden, der im Falle eines Ausbruchs der Campi Flegrei keine Auswirkungen zu befürchten hätte". Ein Umzug wäre aber notwendig, wie der ehemalige INGV-Präsident Carlo Doglioni schon 2018 vorgeschlagen habe. "Corriere della Sera" zitiert Doglioni weiter: "Das Problem des Hauptquartiers ist ein komplexes Problem." Es gebe viele Gründe für einen Umzug. Ein besonders wichtiger: Im Falle eines Ausbruchs der Caldera wäre das Institut nicht mehr in der Lage zu arbeiten.

Der aktuelle Präsident Mauro Di Vito hingegen beurteilt die Umzugspläne als weniger dringlich - dazu nimmt er auch Stellung: "Wir diskutieren seit mindestens 20 Jahren darüber, ob es ratsam ist, einen dauerhaften Standort für das Vesuv-Observatorium zu finden, da wir in der jetzigen Einrichtung Miete zahlen müssen. Es ist klar, dass die Wahl auf ein Gebäude in einem Gebiet fallen muss, das weit vom vulkanischen Risiko entfernt ist, denn wir sollten über Jahrzehnte oder Jahrhunderte hinweg eine effiziente Struktur haben, auch wenn wir von einer Überwachungsstufe zur nächsten wechseln.“

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  • 20.01.2024
  • 14:22 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Berliner Morgenpost: "Supervulkan: Forscher müssen Gebiet wegen Gefahr verlassen"
  • Corriere della Sera: "L’Osservatorio Vesuviano andrà via dalla 'zona rossa'"
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