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Fischereiaufseher sauer

Ohne Angelschein und in der Schonzeit: Wilderer gefährden Isar-Fischbestand

  • Aktualisiert: 23.04.2024
  • 17:23 Uhr
  • Lara Teichmanis
Die Isar fließt aus den Tiroler Alpen, durch München bis in die Flussmündung der Donau.
Die Isar fließt aus den Tiroler Alpen, durch München bis in die Flussmündung der Donau. © Adobe Stock

Die Isar ist Lebensraum für gleich mehrere bedrohte Tierarten. Doch Fischwilderer gefährden die Bestände weiter, da Schonzeiten nicht eingehalten werden.

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Die Isar ist besonders in der bayerischen Landeshauptstadt München ein beliebtes Freizeitdomizil, das zum Verweilen, Baden und Entspannen einlädt. Auch Angler schätzen den Fluss für die Vielzahl an Fischarten wie Rotauge, Brachse, Barsch oder Bachforellen. Umweltschützer schlagen jedoch Alarm. Laut dem BR gefährden illegale Fischwilderer die Bestände in der Isar und bedrohen das Gleichgewicht des Flusses. 

Im Video: Zombielachse - Ist das der Fisch, den wir auf den Tisch bekommen?

"Natürlich macht's einen sauer"

Michael März, Fischereiaufseher im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, kontrolliert die Fanggebiete an der Isar. Bereits diesen Frühling hat er illegale Fischer erwischt. "Die haben keine Angelerlaubnis gehabt, keinen Fischereischein, und außerdem war es außerhalb von der Zeit, in der man bei uns an der Isar angeln dar", zitierte ihn der BR.

Die haben keine Angelerlaubnis gehabt, keinen Fischereischein, und außerdem war es außerhalb von der Zeit, in der man bei uns an der Isar angeln dar.

Michael März,, Fischereiaufseher im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Experte erklärte, der April sei noch Schonzeit für die Bestände. Viele Fischarten laichen in den Frühlingsmonaten und müssten daher besonders geschützt werden. 

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"Natürlich macht's einen sauer, weil man steckt da ja einen Haufen Zeit und einen Haufen Geld rein, die Fische zu erhalten. Das ist ein hoher Arbeitsaufwand, ein hoher Kostenaufwand und den mögen wir uns halt auch nicht von anderen kaputt machen lassen." erklärte März gegenüber dem Sender.

Wilderei ist kein Kavaliersdelikt

Sollte Michael März bei seinen Kontrollen auf Wilderer treffen, darf er als offizieller Fischereiaufseher die Personalen der illegalen Angler aufnehmen. Die Polizei kann anschließend Ermittlungen wegen Fischwilderei einleiten. Einige dieser Fälle können am Ende sogar vor Gericht landen und in Einzelfällen auch zu Haftstrafen führen, so der Bericht.

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Zwar gibt es bayernweit in den vergangenen Jahren keinen eindeutigen Anstieg von Fischwilderern an deutschen Flüssen. Allerdings ist die Problematik in den lokalen Verbänden und Vereinen immer wieder Thema. Auch der Landesfischereiverband Bayern setzt sich dafür ein, Taten streng zu ahnden. Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbandes, sagte im BR-Interview: "Wir würden uns hier von den Polizeibehörden und von den Staatsanwaltschaften auch noch mehr Sensibilität wünschen, dass man solchen Fällen genauso konsequent nachgeht wie zum Beispiel einem Ladendiebstahl."

Aktuell werden die Strafen für Fischwilderei nach den persönlichen Verhältnissen der Täter ausgelegt. Beispielsweise können Geldstrafen in Form von Tagessätzen an das Gehalt des illegalen Anglers ausgerichtet werden.

  • Verwendete Quellen:
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