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Denis Kapustin

Kreml: Raketenangriffe auf Ukraine sind "Rache" für Aktion von Kölner Neonazi

  • Veröffentlicht: 10.03.2023
  • 16:46 Uhr
  • Lena Glöckner
Russlands Präsident sprach von einem "Terroranschlag".
Russlands Präsident sprach von einem "Terroranschlag".© AP/ dpa

Moskau hat schon viele Vorwände für seinen Angriffskrieg genannt. Bei den neuerlichen Attacken soll es nun Rache gewesen sein - für die Tat eines Kölner Neonazis.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Putin sind die heftigen Attacken auf die Ukraine vom Donnerstag eine Racheaktion.

  • Sie seien die Antwort auf die Aktion des Kölner Neonazis Denis Kapustin, der mit seinem Freiwilligenkorps russisches Territorium überfiel.

  • Kapustin kämpft auf Seiten der Ukrainer und will Putin fallen sehen - die Ukrainer wollen sein Korps allerdings nicht anerkannt haben.

Bei massiven Raketen- und Drohnenangriffen der russischen Armee auf zivile Infrastruktur in der Ukraine sind am Donnerstag (9. März) mindestens fünf Menschen getötet worden. Moskau nannte als Motiv für die neuen Angriffe Rache für einen ungeklärten Zwischenfall im russischen Grenzgebiet Brjansk vor einer Woche, für den ein Kölner Neonazi verantwortlich sein soll.

Im Video: Putin spricht von Terroranschlag in Russland.

"Als Antwort auf die am 2. März vom Kiewer Regime organisierten Terrorakte im Gebiet Brjansk haben die russischen Streitkräfte einen massiven Racheschlag geführt", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Am 2. März hatten die russischen Behörden behauptet, eine ukrainische Sabotagegruppe sei auf russisches Gebiet eingedrungen und habe dort zwei Zivilisten getötet. Präsident Wladimir Putin sprach von einem "Terroranschlag".

Kapustins Freiwilligenkorps kämpft für die Ukraine

Tatsächlich hat sich der Kölner Neonazi Denis Kapustin, genannt Denis Nikitin, bereits zur Tat bekannt. Kapustin zählte jahrelang zu den einflussreichsten Neonazis in der Bundesrepublik - sein Modelabel "White Rex" ist bei Neonazis in Deutschland äußerst beliebt. Im Sommer 2022 gründete der Neonazi, der seit 2018 in der Ukraine leben soll, das "Russische Freiwilligenkorps". Die Kampftruppe, bestehend aus russischen Staatsbürgern, kämpft auf der Seite der Ukraine - wird allerdings weder von der ukrainischen Armee noch von der Nationalgarde anerkannt. 

Die "Financial Times" berichtet unter Berufung auf russische Behörden, dass es bei Kapustins Aktion zwei tote Zivilisten und verletztes Kind gegeben habe. Gegenüber der Zeitung sagte der Neonazi, es habe in einem der zwei Dörfer eine Schießerei gegeben, von Verletzten wisse er jedoch nichts.

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Kapustin will Putin fallen sehen

Bei seinem Vordringen auf russisches Gebiet sei es ihm zufolge darum gegangen, "Russen daran zu erinnern, dass man nicht in Fesseln leben muss, während man den Krieg eines anderen erträgt und mitmacht und den Willen eines anderen befolgt". Man könne und müsse zu den Waffen greifen. Über Putin sagte er: "Wir werden jeden unterstützen, der diese Kreml-Usurpatoren von der Macht entfernen will."

Wenngleich der in Moskau geborene Kapustin einige Überzeugungen mit Wladimir Putin teilt, will er ihn nicht an der Spitze Russlands sehen. Der Neonazi wünscht sich vielmehr ein zaristisches Russland zurück - dafür müsse aber das Putin-Regime zerbrechen.

  • Verwendete Quellen:
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