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Gefahr aus dem Internet 

Lagebild Islamismus: Online-Radikalisierung "auf Knopfdruck"

  • Aktualisiert: 14.05.2024
  • 14:05 Uhr
  • dpa
NRW-Innenminister Reul stellte das Lagebild Islamismus vor.
NRW-Innenminister Reul stellte das Lagebild Islamismus vor.© Oliver Berg/dpa

Ein erstmals in NRW veröffentlichtes Lagebild Islamismus gibt Einblicke in das Problemfeld. Die Kommunikation über soziale Medien spielt demnach für islamistische Akteure eine große Rolle.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals wurde am Dienstag (14. Mai) vom Verfassungsschutz das Lagebild Islamismus in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) veröffentlicht.

  • Dieses zeigt unter anderem, welche verschiedenen islamistischen Strömungen in NRW vertreten sind und wie diese zum Ausdruck kommen.

  • So präsentieren sich Hass-Prediger beispielsweise auf Online-Plattformen und beeinflussen immer mehr Jugendliche.

Das Innenministerium Nordrhein-Westfalen (NRW) sieht die Beeinflussung junger Menschen durch Online-Propaganda und soziale Medien als wachsendes Problem mit Blick auf den Islamismus. "Das Internet wird mehr und mehr zum Hochleistungsmotor für Radikalisierung", sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag (14. Mai) bei der Vorstellung des erstmals veröffentlichten Lagebilds Islamismus in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen). 

Extremisten präsentierten sich als Influencer, Hass-Prediger hätten Online-Propaganda auf TikTok, Instagram oder Telegram – dort, wo junge Menschen unterwegs seien – perfektioniert.

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"Radikalisierungsmaschine permanent in der Hosentasche"

"Extremistische Inhalte kommen innerhalb kürzester Zeit auf Knopfdruck rund um die Uhr in den Newsfeed unserer Kinder und Jugendlichen. Mit dem Handy hat jeder und jede die Radikalisierungsmaschine permanent in der Hosentasche und griffbereit", so Reul. Aufklärung und Prävention, etwa an Schulen, sei daher für die junge Zielgruppe wichtig.

Das neue Lagebild gibt auf 60 Seiten und in mehreren Kapiteln einen Einblick in die verschiedenen islamistischen Strömungen und wie diese in NRW ausgeprägt sind. Der Bericht beschreibt dabei auch Online-Propaganda und ausgewählte extremistische Influencer. Geografische Schwerpunkte islamistischer Aktivitäten seien demnach in und um Bonn, Köln, Düren, Aachen, Wuppertal, Düsseldorf, Mönchengladbach, das Ruhrgebiet, das Münsterland, Siegen und Ostwestfalen-Lippe, sagte der CDU-Politiker.

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Gefahr der Radikalisierung von Einzelpersonen erhöht

Bei den unterschiedlichen Akteuren ließe sich als Gemeinsamkeit die aggressive Ablehnung gegenüber Israel erkennen. "Islamisten instrumentalisieren den blutigen Konflikt nicht nur, um ihr Kernklientel anzusprechen, sondern auch, um in der Mitte der Gesellschaft um Solidarität mit Palästina zu werben", sagte Reul. Unter dem Deckmantel der Solidarität verberge sich in vielen Fällen nichts anderes als Judenhass.

:newstime

Durch islamistisch motivierte Extremist:innen bestehe derzeit eine "hohe abstrakte Gefahr" für terroristische Anschläge, so der Minister. Das gelte auch für die bevorstehende Fußball-EM, auch wenn es derzeit keine konkrete Bedrohungslage gebe. "Die Gefahr ist abstrakt und kann eben dann ganz schnell konkret werden. Die Erfahrung zeigt, gerade im Islamismus können aus Extremisten ganz schnell Terroristen werden", sagte Reul. Auch die Gefahr, dass sich Einzelpersonen radikalisieren, sei durch den Konflikt in Gaza und Israel derzeit erhöht.

Nach der Pandemie hätten außerdem auch die "Missionierungsversuche in den Innenstädten" und die dortige Verteilung szenetypischen Schriftguts wieder zugenommen, erklärte Reul.

Wir haben die Gefahr mittlerweile auf der Straße und im Netz.

Herbert Reul (CDU)

"Wir haben die Gefahr mittlerweile auf der Straße und im Netz." Der Verfassungsschutz werde diese Bedrohungen weiter aufspüren und im Rahmen seiner Möglichkeiten alles Nötige tun, um diese Gefahren zu bannen.

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