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"Schwarzmarkt austrocknen"

Lauterbach verteidigt Cannabis-Pläne gegen Kritik: Jugendschutz verbessern

  • Veröffentlicht: 27.10.2022
  • 12:43 Uhr
  • ng
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© dpa

Die Ampel-Pläne zur Legalisierung von Cannabis nehmen Form an. Gesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt die Entwürfe gegen Kritik.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ampel-Pläne zur Legalisierung von Cannabis nehmen Form an.
  • Ärztevertreter warnen vor Gesundheitsgefahren bei Jugendlichen.
  • Karl Lauterbach sieht in der Legalisierung genau dort Handlungsmöglichkeiten.

Das Bundeskabinett hat den Eckpunkten der Ampel-Pläne für eine Legalisierung von Cannabis zugestimmt. Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sollen demnach künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigte die Pläne zur Freigabe von Cannabis gegenüber Kritikern. "Die Legalisierung ist der Königsweg, den Schwarzmarkt auszutrocknen", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch, den 26. Oktober, im Interview der ARD-"Tagesthemen". "Es geht uns ja darum, die Gesundheitsgefährdungen durch Cannabis zu reduzieren", betonte Lauterbach.

Besserer Schutz durch Regulation

Die Legalisierung sei eine Möglichkeit, den Konsum zu beschränken und den Jugendschutz zu verbessern, argumentierte der Minister. Der Jugendschutz und auch der Schutz der Menschen zwischen 18 und 25 Jahren habe mit Blick auf die aktuelle Rechtslage nicht funktioniert. "25 Prozent in der Altersgruppe 18 bis 25 haben im letzten Jahr gekifft", so Lauterbach.

Der Handel sei aktuell nicht reguliert. Dadurch habe man "Dosierungen, die sehr, sehr schädlich sind". Wenn die Abgabe kontrolliert erfolge, "dann glaube ich wird es uns auch gelingen, dafür zu sorgen, dass wir mehr Jugendschutz haben", erklärte der Politiker. Auf die Frage, wie die Weitergabe an Minderjährige verhindert werden könne, räumte Lauterbach jedoch ein, dass es immer "Restrisiken" gebe. In der Sendung "RTL Direkt" sagte Lauterbach, dass es gleichzeitig Aufklärungskampagnen geben soll: "Wir wenden uns an die Kinder, an die Jugendlichen und erklären, wieso der frühe Konsum so schädlich ist, insbesondere wenn das Gehirn noch wächst, kann der Konsum schaden."

Ein Gesetz will Lauterbach allerdings nur auf den Weg bringen, wenn die Pläne einer europa- und völkerrechtlichen Prüfung in Brüssel standhalten.

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Ärztevertreter warnen vor möglichen Folgen

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, warnte dagegen vor dem Vorhaben der Regierung. "Uns als Kinder- und Jugendärzten wäre es lieber, wenn die Cannabis-Legalisierung nicht kommt", sagte er der "Rheinischen Post". "Sollte die Bundesregierung aber eine Lösung für die europarechtlichen Hürden finden, braucht es zwingend Nachbesserungen der vorgelegten Pläne." 

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Fischbach kritisierte unter anderem, es sei noch keine Lösung erkennbar, wie die Weitergabe von legal erworbenem Cannabis an Jugendliche unter 18 unterbunden werden könne. "Mit einer Legalisierung würde das viel häufiger passieren, mit dramatischen Folgen für die Gesundheit der Jugendlichen", so der Ärztevertreter. Das menschliche Hirn sei bis zum 25. Lebensjahr noch nicht vollständig ausgereift. "Regelmäßiger Cannabiskonsum kann bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen irreparable Hirnschäden verursachen, bis hin zu einer dauerhaften Einschränkung der intellektuellen Leistungsfähigkeit und der sozialen Kompetenz."

Verwendete Quellen:

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