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Vorwurf der Doppelmoral

"Letzte Generation"-Aktivisten verpassen Gerichtstermin wegen Bali-Urlaub

  • Aktualisiert: 01.02.2023
  • 17:29 Uhr
  • Anne Funk
Zwei Aktivist:innen der "Letzten Generation" müssen sich den Vorwurf der Doppelmoral gefallen lassen.
Zwei Aktivist:innen der "Letzten Generation" müssen sich den Vorwurf der Doppelmoral gefallen lassen.© REUTERS

Sie kämpfen gegen Auto- und Flugverkehr, um den CO2-Ausstoß zu verringern: die Aktivist:innen der "Letzten Generation". Für zwei Mitglieder der Gruppe ist das aber offenbar kein Grund, nicht auch einen Langstreckenflug nach Bali zu buchen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Klima-Aktivist:innen der "Letzten Generation" setzen sich für die Reduzierung von Auto- und Flugverkehr ein.

  • Zwei der Mitglieder sollten wegen einer Straßenblockade vor Gericht erscheinen.

  • Beide waren allerdings abwesend - aufgrund einer Fernreise nach Bali.

Zwei Klima-Aktivst:innen der "Letzten Generation" müssen sich aktuell den Vorwurf der Doppelmoral gefallen lassen. Laut einem Bericht der "Bild" sollten eine 22-Jährige und ein 24-Jähriger am Montag (30. Januar) vor Gericht in Bad Cannstatt erscheinen. Der 24-Jährige als Angeklagter, die 22-Jährige als Zeugin.

Im Video: "Letzte Generation" erweitert Proteste - Ab Februar bundesweite Blockaden angekündigt

Es ging um eine Aktion im September, bei der die beiden zusammen mit anderen Aktivist:innen in Stuttgart eine Bundesstraße blockiert hatten und ein Plakat mit der Aufschrift "Öl sparen statt bohren" hochhielten. Seit fast einem Jahr sorgt die "Letzte Generation" durch verschiedene Aktionen, mit denen sie auf den Klimawandel aufmerksam machen wollen, für Aufsehen. Dazu zählen neben dem Festkleben auf Straßen auch das Attackieren von Kunstwerken und Blockaden von Flughäfen.

"Sie haben den Flug als Privatleute gebucht"

Zu dem Termin vorm Amtsgericht seien sie aber nicht erschienen, berichtet die "Bild" weiter. Auf Nachfrage des Richters sei ausgesagt worden, das Paar befinde sich im Urlaub auf Bali. Dass zwei Klima-Aktivist:innen eine solch klimaschädliche Fernreise unternehmen, erklärte ein Sprecher der "Letzen Generation" dem Bericht zufolge so: "Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten."

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Harsche Kritik auf Twitter

Eine Erklärung, die Kritiker:innen nicht überzeugt. Auf Twitter trendeten am Mittwoch (1. Februar) die Worte "Flug als Privatleute" und "Bali". So schreibt die CSU auf der Social-Media-Plattform: "Erst Flughäfen blockieren, dann nach Asien jetten. Kein Problem, findet die 'Letzte Generation'." Weiter heißt es: "Mehr Doppelmoral geht nicht!" Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP im Bundestag, Torsten Herbst, schreibt: "Es ist schon bemerkenswert, dass man erst Berufspendler im Namen des Klimaschutzes nötigt, dann aber selbst entspannt in den Flieger nach Bali steigt."

Zuletzt kündigte die "Letzte Generation" bundesweite Störaktionen an. "Der Widerstand wird größer als je zuvor", hatte Aimée van Baalen, eine Sprecherin der Gruppe, am Montag (23. Januar) verkündet. Protesaktionen sollen ab dem 6. Februrar in allen Regionen Deutschlands stattfinden.

  • Verwendete Quellen:
  • Twitter CSU
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