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"Das Schlimmste, was einem passieren kann"

Mädchen starb durch Tiktok-Challenge - Vater mit emotionalem Appell an Eltern

  • Veröffentlicht: 10.07.2023
  • 15:56 Uhr
  • Lena Glöckner
Ein Mädchen aus Ostholstein starb offenbar durch eine Tiktok-Challenge.
Ein Mädchen aus Ostholstein starb offenbar durch eine Tiktok-Challenge.© AP

Eine 17-Jährige aus Ostholstein stirbt Anfang des Jahres unter dramatischen Umständen. Wie ihr Vater nun öffentlich macht, war eine Tiktok-Challenge die Ursache.

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Die 17-jährige Leonie träumte einmal davon, Kinderkrankenschwester oder Tierarzthelferin zu werden - doch dazu kam es leider nie. Am 30. Januar dieses Jahres verlor sie ihr Leben. Laut ihrem Vater starb das Mädchen aufgrund eines Internet-Trends namens "Deo-Challenge". Leonie wäre am 3. August 18 Jahre alt geworden.

Bei der sogenannten "Deo-Challenge" geht es darum, das kalte Deodorant so lange wie möglich auf die Haut zu sprühen und die dadurch verursachten Schmerzen so lange wie möglich auszuhalten. Die nächste Stufe der "Challenge" bestand darin, das Spray so lange zu inhalieren, bis die Teilnehmer:innen das Bewusstsein verloren. Das enthaltene Butangas kann zu einer Lähmung des Herzmuskels und des Atemzentrums führen.

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Der "Bild" sagte der Vater, Leonie habe sich wegen ihrer Entwicklungsverzögerung in einem sechswöchigen Jugendrehabilitationsprogramm in Nordrhein-Westfalen befunden, als sie starb. Im Obduktionsbericht stand laut Bericht, das Mädchen hätte anderen Kindern von der Challenge erzählt und sie mehrmals heimlich ausprobiert. Zu ihrem Bedauern habe sie sich aber nicht filmen können, da sie nachts eigentlich ihr Handy abgeben musste.

Vater rät zur Medienüberwachung

"Aber Leo hatte einen unfassbaren Willen", so der Vater gegenüber der Zeitung. "Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann hat sie das auch geschafft. Ich habe sie immer meine Wundertüte genannt. Man wusste nie, was als Nächstes kommt." Während Corona habe die Teenagerin sich immer mehr in soziale Netzwerke geflüchtet und als der Vater ihr das verbieten wollte, habe sie ihn gefragt, "ob ich ihr so auch die letzten Freunde nehmen wollte". Also habe er nachgegeben. "Wir wollten, dass sie trotz ihrer Beeinträchtigung ein selbstbestimmtes und glückliches Leben führen kann."

Heute rät er Eltern dringend, die Nutzung und den Konsum sozialer Medien durch ihre Kinder zu überwachen. "Das eigene Kind zu überleben ist das Schlimmste, was einem passieren kann", wird der 49-Jährige zitiert.

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