Gewalttat
Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof: Zehn Schwerverletzte, Tatverdächtige gefasst
- Aktualisiert: 23.05.2025
- 23:47 Uhr
- dpa
Nach einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof mit zwölf teilweise schwer verletzten Menschen ist eine tatverdächtige Person festgenommen worden. Das teilte die Polizei der Hansestadt auf der Plattform "X" mit.
Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei stach eine Person auf dem Bahnsteig von Gleis 13/14 wahllos um sich. Sie sei festgenommen worden. Der Bahnsteig für Fernzüge war zum Tatzeitpunkt voller Menschen. Nach Angaben der Feuerwehr wurden vier Menschen lebensgefährlich verletzt, sechs schwer und weitere sieben leichter. Alle seien in Krankenhäuser gebracht worden.
Die Polizei geht derzeit nicht von einer politischen Motivation aus. Dafür gebe es bislang keine Hinweise, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Er sagte weiter: "Vielmehr haben wir Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte." Das Tatmesser sei sichergestellt worden. Es gebe viele Augenzeugen, die zu betreuen seien.
Tatverdächtige in Polizeigewahrsam
"Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass sie allein gehandelt hat", schrieb die Polizei bei "X". "Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren." Die Frau habe sich widerstandslos festnehmen lassen. Zur Frage der psychischen Betreuung der Frau sagte Abbenseth, die 39-Jähriger mit deutscher Staatsangehörigkeit befinde sich aktuell in Polizeigewahrsam.
Die genaue Zahl der Verletzten war am Abend noch unklar. "Wir haben hier mehrere verletzte Personen zu beklagen, eine valide Zahl habe ich noch nicht, zwischendurch kursierte die Zahl 17. Klar ist, dass sich unter diesen Personen mehrere befinden sollen, die lebensgefährliche Verletzungen aufweisen sollen", erklärte der Sprecher.
Zahl der Verletzten noch nicht bekannt
Nach dem Angriff waren Polizei und Rettungskräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zum Ablauf der Tat sagte Abbenseth, es seien mehrere Notrufe eingegangen. Die sogenannte Quattrostreife - vier Beamte von Bundes- und Landespolizei sowie Mitarbeiter von DB-Sicherheit und Hochbahnwache - sei schnell vor Ort gewesen.
In den vergangenen Monaten war es an verschiedenen Orten in Deutschland zu Gewalttaten mit Messern gekommen. Das hatte eine politische Debatte über Ursachen und Maßnahmen ausgelöst. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten. Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge.