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Provinz Gansu

China: Mindestens 116 Tote nach schwerem Erdbeben im Nordwesten

  • Aktualisiert: 19.12.2023
  • 11:53 Uhr
  • Malika Baratov
Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind mindestens 116 Menschen ums Leben gekommen.
Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind mindestens 116 Menschen ums Leben gekommen. © Uncredited/CHINATOPIX/AP/dpa

Mitten in der Nacht erschütterte ein plötzliches Erdbeben den Nordwesten Chinas, wobei der Landkreis Jishishan in der Provinz Gansu besonders stark betroffen ist. Bei eisigen Temperaturen verharrten Menschen im Freien.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein schweres Erdbeben im Nordwesten Chinas hat mindestens 116 Menschen das Leben gekostet und erhebliche Schäden an Häusern und Infrastruktur verursacht.

  • Besonders betroffen ist der Landkreis Jishishan in der Provinz Gansu.

  • Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ruft dazu auf, alles zu tun, um Menschen zu retten, während Rettungskräfte in den Trümmern nach Überlebenden suchen.

Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua mindestens 116 Menschen ums Leben gekommen. Das Beben der Stärke 6,2 ereignete sich am späten Montagabend (18. Dezember). Es wurden zunächst 220 Verletzte gemeldet.

Mindestens 105 Todesopfer wurden im Kreis Jishishan in der Provinz Gansu verzeichnet, während die benachbarte Provinz Qinghai zunächst 11 Tote meldete. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief dazu auf, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen zu retten.

Gemäß Berichten von Augenzeug:innen hat das Erdbeben erhebliche Schäden an Straßen, Häusern und anderer Infrastruktur verursacht. In mehreren Dörfern fiel der Strom aus und die Wasserversorgung wurde unterbrochen.

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Tiefsttemperaturen von minus 10 Grad im Erdbebengebiet

Die örtliche Wetterbehörde gab an, dass die Tiefsttemperatur in Jishishan am Dienstag (19. Dezember) minus zehn Grad betragen soll. Das Feuerwehr- und Rettungsamt der Provinz hat bereits Helfer in die Region entsandt. Die Eisenbahnbehörde setzte den Zugverkehr durch das Erdbebengebiet vorübergehend aus.

Chinesische Staatsmedien veröffentlichten Fotos von Menschen, die nach dem Beben aus ihren Häusern flohen und bei winterlichen Temperaturen im Freien ausharrten. Das Staatsfernsehen zeigte Rettungskräfte, die in den Trümmern nach Überlebenden suchten.

Ein Mann aus Jishishan berichtete etwa zwei Stunden nach dem Beben gegenüber dem lokalen Nachrichtenportal Jimu: "Wir stehen immer noch unter Schock." Er und seine Familie seien aus ihrer Wohnung im 16. Stock die Treppe hinuntergerannt und hätten sich dann mit dem Auto in Sicherheit gebracht. Auch in entfernteren Städten wie Lanzhou, der Provinzhauptstadt von Gansu, war das Beben laut Augenzeugen spürbar.

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Das letzte schwere Erdbeben in China mit vielen Todesopfern ereignete sich im vergangenen Jahr im Südwesten des Landes. Dabei kamen mehr als 60 Menschen ums Leben. Die Provinz Sichuan wurde im Jahr 2008 von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 erschüttert, bei dem mehr als 80.000 Menschen ums Leben kamen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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