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Strack-Zimmermann nach russischem Raketenterror

"Mit Putin kann man nicht verhandeln"

  • Veröffentlicht: 11.10.2022
  • 13:05 Uhr
  • jot
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© Roman Hrytsyna/AP/dpa

14 Tote, knapp 100 Verletzte, zerstörte Infrastruktur im ganzen Land. Die massiven russischen Raketenangriffe auf ukrainische Großstädte am Montag zeigen für FDP-Politikerin Strack-Zimmermann eines: Eine Verhandlungslösung mit Putins Russland ist unmöglich. Nur weitere Waffenlieferungen an Kiew könnten den Krieg beenden.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Strack-Zimmermann: Mit Putin kann man nicht verhandeln
  • Russische Angriffe zeigten die Notwendigkeit, die Ukraine mit Waffen auszustatten.
  • Selenskyj zeigt sich demonstrativ auf den Straßen Kiews.

Nach den schweren russischen Raketenangriffen auf mehrere ukrainische Großstädte am Montag ist für FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann einmal mehr klar, dass ein Ende des Krieges nicht am Verhandlungstisch möglich ist. "Mit Russland unter Putin und seinen Getreuen kann man nicht verhandeln", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Dienstag (11.10.2022) in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Das hätten "die mörderischen Raketenangriffe dieser Terrorbande mitten im Herzen von Kiew und auf andere Städte gezeigt".  

"Mit Putin kann man nicht verhandeln"

Für Strack-Zimmermann ist ein Ende des Krieges nur mit weiterer materieller Unterstützung der Ukraine zu erreichen. Es sei ein gutes Zeichen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes zugesagt habe, sagte die FDP-Politikerin, die vergangene Woche im Kiew war. "Der Winter steht vor der Tür und alles wird gebraucht, damit sich die Ukraine wappnen kann. Von Ausrüstung für die kalten Monate über Munition und Artillerie. Für die Südflanke braucht die Ukraine aber in erster Linie Kampfpanzer", betonte Strack-Zimmermann aber.

Während die Ukraine vor allem den Kampfpanzer Leopard 2 wünsche, sei sie auch für Lieferungen des Schützenpanzers Marder sehr dankbar. "Der Marder wäre die aktuell schnellste Lösung." Die Bundeswehr könnte sofort mindestens 50 Marder liefern und die Ausbildung in Deutschland anbieten, so Strack-Zimmermann. "Die Industrie könnte der Bundeswehr die Marder innerhalb eines Jahres ersetzen."

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Deutsche Panzer würden Ukraine helfen

Strack-Zimmermann forderte, gleichzeitig müsse "ernsthaft über das Angebot Spaniens gesprochen werden, ukrainische Soldaten am Kampfpanzer Leopard in Lettland auszubilden". Sie betonte: "Dafür braucht es die deutsche Genehmigung. Wir dürfen keiner Hilfe im Weg stehen." Kanzler Scholz hat sich bislang gegen die Lieferung von Kampfpanzern ausgesprochen und verweist darauf, dass Deutschland keine Alleingänge machen werde.

In der Ukraine unterstrich Präsident Wolodymyr Selenskyj nach den schweren russischen Angriffen den Widerstandswillen seines Landes. "Die Ukraine lässt sich nicht einschüchtern, sie lässt sich nur noch mehr vereinen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Diese wurde nicht, wie sonst üblich, im Präsidentenpalast aufgezeichnet. Selenskyj stand nach eigenen Angaben an einer beschädigten Straßenkreuzung nahe der Universität von Kiew. Hinter ihm waren Bagger, Lastwagen und anderes Räumgerät zu sehen.

Selenskyj zeigt sich auf Straßen Kiews

Bei den Angriffen wurden nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums vom Abend landesweit 14 Menschen getötet und fast 100 verletzt. "Die Besatzer können uns auf dem Schlachtfeld nicht entgegentreten und deshalb greifen sie zu diesem Terror", sagte Selenskyj zu den Angriffen. 

Wegen der von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordneten Eskalation des Angriffskrieges versuchte Selenskyj weitere internationale Hilfe zu mobilisieren. Er sprach mit US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und anderen westlichen Spitzenpolitikern. Biden sicherte der Ukraine andauernde Hilfe zu. Dazu gehörten auch weitere moderne Flugabwehrsysteme. Auch das hochmodernen Flugabwehrsystem Iris-T SLM aus Deutschland soll in Kürze den Ukrainern zur Verfügung stehen.

Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

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