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Klimadebatte

München greift durch: Klimakleber bleiben über Weihnachten in Haft

  • Veröffentlicht: 23.12.2022
  • 13:46 Uhr
  • Benedikt Rammer
Zwei Klimaaktivisten nehmen an einer Protestaktion der Gruppe "Letzte Generation" teil, indem sie versuchen sich auf einer Strasse trotz Nieselregen und Minusgraden festzukleben.
Zwei Klimaaktivisten nehmen an einer Protestaktion der Gruppe "Letzte Generation" teil, indem sie versuchen sich auf einer Strasse trotz Nieselregen und Minusgraden festzukleben. © Peter Kneffel/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" müssen sich in München auf mehrere Tage im Gefängnis einstellen.

  • Das Amtsgericht München genehmigte einen Antrag der Polizei auf Präventivgewahrsam.

  • Die zehn betreffenden Aktivisten waren u.a. bei einer Blockade einer Straße in München beteiligt.

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Zehn Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" verbringen Heiligabend voraussichtlich hinter Gittern. Das Amtsgericht München genehmigte am Donnerstag (23. Dezember) einen Antrag der Polizei auf Präventivgewahrsam.

Zehn Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" müssen sich in München auf mehrere Tage im Gefängnis einstellen. Ein Richter des Amtsgerichts München habe einen Antrag der Polizei auf Präventivgewahrsam bestätigt, teilte die Polizei am Donnerstag (23. Dezember) mit. Sollte eine richterliche Prüfung im Laufe des Gewahrsams nichts anderes ergeben, kommen die Aktivist:innen demnach zwischen Heiligabend und 5. Januar 2023 wieder auf freien Fuß. Alle hätten zuvor angekündigt, erneut an Klebe-Protesten teilnehmen zu wollen, die in München bis 8. Januar auch per Allgemeinverfügung untersagt sind.

Alle zehn Aktivist:innen seien schon vor der Blockade im Stadtteil Berg am Laim am Mittwoch durch ähnliche Aktionen aufgefallen, teilte die Polizei mit. Sie wurden unter anderem wegen Nötigung und eines Verstoßes gegen die Allgemeinverfügung angezeigt. Zudem will die Polizei ihnen Kosten für den Polizeieinsatz und das Ablösen von der Straße in Rechnung stellen.

Klimaaktivistin Neubauer übt Kritik

Kritik am bayerischen Vorgehen gegen die Protestteilnehmer:innen kam am Donnerstag von Klimaaktivistin Luisa Neubauer. "In Bayern wurden in 2022 mehr als dreimal so viele Klimaaktivist:innen verhaftet wie Windräder aufgestellt und vielleicht sollte das - zum Jahresabschluss - nachdenklich machen", schrieb Neubauer, eine der bekanntesten Vertreter:innen der Klimaschutzbewegung Fridays for Future in Deutschland, auf Twitter.

Die Gruppe "Letzte Generation" macht immer wieder mit Protestaktionen gegen eine aus ihrer Sicht unzureichende Klimapolitik in Deutschland auf sich aufmerksam, Schwerpunkte waren dabei bisher meist Berlin und München. So sägten Aktivist:innen der Gruppe am Mittwochmorgen die Spitze des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor ab. Am Dienstag hatten Anhänger:innen der Gruppe zudem mehrfach versucht, sich am Münchner Karlsplatz (Stachus) auf der Fahrbahn festzukleben.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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