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Soll Geheimnisse an Russen weitergegeben haben

Mutmaßlicher Spion beim BND war Analytiker in der Abhörabteilung

  • Aktualisiert: 23.12.2022
  • 12:47 Uhr
  • Lena Glöckner
Der mutmaßliche Spion war wohl Analytiker in der Abhörabteilung.
Der mutmaßliche Spion war wohl Analytiker in der Abhörabteilung.© Kay Nietfeld/dpa

Weil er einem russischen Nachrichtendienst ein Staatsgeheimnis verraten haben soll, sitzt ein Mitarbeiter des BND jetzt in Untersuchungshaft. Jetzt wird klar, welchen Posten er innehatte.

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Der im Bundesnachrichtendienst (BND) tätige, mutmaßliche russischen Spion, der nun verhaftet wurde, war wohl leitender Mitarbeiter in der streng geheimen technischen Auslandsaufklärung. Das berichtet "Focus Online" unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise.

Demnach sei Carsten L. Beamter des höheren Dienstes und hatte als Analytiker in der Abhörabteilung Zugang zu streng geheimen Vorgängen und Informationen, die der BND durch weltweite Abhöraktionen gewinnt. Darunter Lauschoperationen bei befreundeten Partnernachrichtendiensten wie etwa der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) und dem britische Abhördienst Government Communications Headquarters (GCHQ).

Carsten L. könnte auch Geheimnisse der Briten und Amerikaner weitergegeben haben

Im BND besteht laut Bericht nun die Sorge, dass der wegen mutmaßlichen Landesverrats verhaftete Mitarbeiter auch Material der befreundeten britischen und amerikanischen Geheimdienste an die Russen weitergegeben haben könnten. Nach ersten Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft und des Bundeskriminalamts stehe der Mann unter dringendem Verdacht, Russlands Geheimdienst Informationen geliefert zu haben, die als Staatsgeheimnis eingestuft sind.

Das seien laut Strafgesetzbuch "Tatsachen, Gegenstände oder Erkenntnisse, die nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich sind und vor einer fremden Macht geheim gehalten werden müssen, um die Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik abzuwenden".

Beamte des Bundeskriminalamtes hätten den Mann am Mittwoch (21. Dezember) in Berlin festgenommen. Die Wohnung und der Arbeitsplatz des Beschuldigten sowie einer weiteren Person wurden der Mitteilung zufolge durchsucht. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs ordnete am Donnerstag (22. Dezember) Untersuchungshaft an. Nach BND-Angaben wurden zwei Liegenschaften des Geheimdienstes durchsucht.

  • Verwendete Quellen:
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