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Festnahme beim Geheimdienst

BND-Mitarbeiter soll für Russland spioniert haben

  • Aktualisiert: 22.12.2022
  • 19:37 Uhr
  • Momir Takac
Der Eingang des Bundesnachrichtendienstes in Berlin.
Der Eingang des Bundesnachrichtendienstes in Berlin.© picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Beim Bundesnachrichtendienst ist ein Mitarbeiter verhaftet worden. Er wird verdächtigt, Russland ein Staatsgeheimnis verraten zu haben.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim Bundesnachrichtendienst ist ein Mitarbeiter verhaftet worden.

  • Er wird verdächtigt, Russland ein Staatsgeheimnis verraten zu haben.

  • Der Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft.

Beim Bundesnachrichtendienst (BND) hat es eine spektakuläre Festnahme gegeben: Ein Mitarbeiter ist verhaftet worden, weil er ein Staatsgeheimnis an einen russischen Nachrichtendienst verraten haben soll. Der Generalbundesanwalt verdächtigt ihn des Landesverrats.

Carsten L.  soll in diesem Jahr Informationen, die er im Zuge seiner Arbeit erlangt hat, an Russland und damit auch an Präsident Wladimir Putin übermittelt haben. Wann er das getan haben soll, ist unklar. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft sagte nicht, ob dies nach Beginn des Ukraine-Kriegs geschah.

Verriet ein BND-Mitarbeiter Staatsgeheimnisse an Russland?

Der Beschuldigte wurde von Beamten des Bundeskriminalamts am Mittwoch (21. Dezember) festgenommen. Zudem wurden die Wohnung und der Arbeitsplatz des Beschuldigten sowie einer weiteren Person durchsucht. Am Donnerstag wurde Untersuchungshaft angeordnet. Der Haftbefehl des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs war bereits am 16. Dezember ausgestellt worden.

Die Festnahme ist offenbar das Ergebnis umfangreicher interner Ermittlungen. Laut BND-Präsident Bruno Kahl habe der Dienst "im Rahmen seiner nachrichtendienstlichen Arbeit" von einem Verdachtsfall Kenntnis erlangt. Als sich dieser erhärtete, sei der Generalbundesanwalt eingeschaltet worden. "Wir arbeiten eng und vertrauensvoll mit den Ermittlungsbehörden zusammen, um den Fall gründlich aufzuklären", sagte Kahl.

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BND-Chef will sich nicht weiter öffentlich äußern

Mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen werde sich der BND zu Einzelheiten des Falles bis auf Weiteres nicht öffentlich äußern, betonte Kahl. "Zurückhaltung und Diskretion sind in diesem besonderen Fall sehr wichtig." Mit Russland habe man es auf der Gegenseite mit einem Akteur zu tun, "mit dessen Skrupellosigkeit und Gewaltbereitschaft wir zu rechnen haben", ergänzte der Präsident des deutschen Auslandsnachrichtendienstes.

Kahl betonte, jedes Detail des Vorgangs, das an die Öffentlichkeit gelange, "bedeutet einen Vorteil dieses Gegners in der Absicht, Deutschland zu schaden". Deshalb hänge in diesem Fall der Erfolg der Ermittlungen davon ab, "dass möglichst wenig öffentlich wird, bis der Generalbundesanwalt seine Ermittlungen abgeschlossen hat".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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