Neue Kontroverse
Obama verhaftet?! Trump teilt irres KI-Video von Ex-US-Präsident
- Veröffentlicht: 21.07.2025
- 16:12 Uhr
- Benedikt Rammer
US-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Aufsehen, indem er ein manipuliertes Video teilt, das Barack Obama in Handschellen zeigt. Gleichzeitig unterstützt er Behauptungen von Tulsi Gabbard, die die russische Einflussnahme auf die US-Wahlen 2016 infrage stellt.
Das Wichtigste in Kürze
Donald Trump teilt ein KI-generiertes Video, das Barack Obama in Handschellen zeigt.
Tulsi Gabbard behauptet, die Obama-Regierung habe 2016 falsche Informationen über russische Einflussnahme verbreitet.
Expert:innen und frühere Untersuchungen bestätigen jedoch eine russische Einmischung zugunsten Trumps.
Donald Trump sorgt wieder einmal für Schlagzeilen. Auf seinem Truth-Social-Profil verbreitete der US-Präsident am Wochenende ein Video, das künstlich generiert wurde und Barack Obama in einem äußerst kompromittierenden Szenario darstellt. In dem Clip wird der ehemalige Präsident von FBI-Agenten im Oval Office festgenommen, in Handschellen gelegt und später in Gefängniskleidung gezeigt. Unterlegt ist das Video mit dem Song "YMCA", einem Favoriten auf Trumps Wahlkampfveranstaltungen. Begleitet wird der Clip von der Aussage "Niemand steht über dem Gesetz".
Das Video ist technisch schlecht gemacht und weist mehrere Unstimmigkeiten auf, was seine Herkunft als KI-generierter Inhalt deutlich macht. Dennoch sorgt die Verbreitung durch Trump für Empörung. Kritiker:innen werfen ihm vor, gezielt Desinformationen zu verbreiten, um politische Gegner:innen zu diskreditieren. Der Clip folgt einer Reihe von Beiträgen, in denen Trump Bezug auf neue Anschuldigungen seiner ehemaligen Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard nimmt.
Externer Inhalt
Gabbards kontroverse Behauptungen
Tulsi Gabbard, einstige Demokratin und nun Mitglied der Republikaner:innen, hatte kürzlich in einem Bericht behauptet, dass die Obama-Regierung 2016 eine "verräterische Verschwörung" initiiert habe, um Trumps Wahlchancen zu schmälern. Bei einem Auftritt bei Fox News erklärte sie, die Administration habe fälschlicherweise die russische Einflussnahme zugunsten Trumps propagiert, um dessen Ruf zu schädigen. "Die Erstellung dieser fabrizierten Geheimdienstinformationen widerspricht allen anderen Einschätzungen vor der Wahl", so Gabbard laut der "New York Times".
Auch in den News:
- Trump will "sofort" Afghanen aufnehmen
- So hinterziehen Influencer ihre Steuern
- Musks KI-Chatbot soll kinderfreundlich werden
- Unwetter wüten über Deutschland
- Protest bei Weidel-Interview - ARD zieht Konsequenzen
Gabbard kündigte zudem an, Dokumente an das FBI weiterzuleiten, um formelle strafrechtliche Ermittlungen einzuleiten. Diese Aussagen widersprechen jedoch den bisherigen Berichten der Geheimdienste sowie Analysen des US-Senats. Diese hatten bestätigt, dass Russland 2016 Einflussoperationen durchgeführt hatte, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und die demokratische Kandidatin Hillary Clinton zu schwächen.
Kritik von Demokraten
Die Vorwürfe von Gabbard stoßen bei Demokrat:innen auf scharfe Kritik. Mehrere Berichte, darunter auch eine Untersuchung des republikanisch geführten US-Senats, hatten dargelegt, dass Russland hinter den gezielten Einflussoperationen stand. Wladimir Putin habe aktiv versucht, Trumps Wahlchancen zu verbessern, hieß es in einer Geheimdienstbewertung von Dezember 2016. Zu den Maßnahmen gehörten unter anderem Desinformationen in sozialen Medien und das Veröffentlichen gestohlener Dokumente.
Gabbards eigene Vergangenheit trägt zur Kontroverse bei. Die ehemalige Kongressabgeordnete hatte sich in der Vergangenheit häufig russlandfreundlich geäußert und Verständnis für Wladimir Putins Handlungen gezeigt. Sie machte die USA und die NATO teilweise für den Ukraine-Krieg verantwortlich, was ihr sowohl von Demokrat:innen als auch Republikaner:innen Kritik einbrachte.
Die Veröffentlichung des KI-generierten Videos und die Unterstützung von Gabbards Thesen markieren eine weitere Eskalation in Trumps digitalem Feldzug gegen politische Gegner:innen. Ob dies politische oder rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen wird, bleibt abzuwarten.
- Verwendete Quellen:
- "New York Times": "Gabbard Claims Obama Administration Tried to Undermine Trump in 2016"