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Nach Scholz-Andeutung

Polens Außenminister bestätigt: Westliche Soldaten sind in der Ukraine

  • Veröffentlicht: 20.03.2024
  • 13:54 Uhr
  • Lena Glöckner
Radosław Sikorski, Außenminister von Polen, hat die Anwesenheit westlicher Soldaten in der Ukraine bestätigt.
Radosław Sikorski, Außenminister von Polen, hat die Anwesenheit westlicher Soldaten in der Ukraine bestätigt.© Kay Nietfeld/dpa

Dass westliche Soldaten in der Ukraine sind, hat der polnische Außenminister nun bestätigt und als "offenes Geheimnis" bezeichnet. Polen werde aber keine Bodentruppen in die Ukraine schicken, betonte Sikorski.

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Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat es als offenes Geheimnis bezeichnet, dass westliche Soldaten bereits in der Ukraine sind. "Wie Ihr Kanzler sagte, sind bereits einige Truppen aus großen Ländern in der Ukraine", sagte Sikorski in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Auf die Nachfrage, ob es ein Problem sei, dass der Kanzler über das Thema spricht, sagte er: "Im Polnischen haben wir den Begriff 'Tajemnica Poliszynela', der ein Geheimnis beschreibt, das jeder kennt."

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Scholz hatte am 26. Februar vor Journalist:innen sein Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in die Ukraine begründet und unter anderem gesagt, dass Deutschland sich nicht mit Soldat:innen an der Zielsteuerung beteiligen werde - weder von Deutschland aus noch vor Ort. Er fügte hinzu: "Was an Zielsteuerung und Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden." Das ist von Politiker:innen der Opposition, aber auch von einzelnen Politikern im Ausland so interpretiert worden, dass Scholz die Präsenz westlicher Soldaten in der Ukraine bestätigt habe.

"Soll sich doch Putin darüber Sorgen machen, was wir tun werden"

Sikorski bekräftigte, dass Polen keine Bodentruppen in die Ukraine schicken werde und führte dafür historische Gründe an. "Die Ukraine und Polen waren 400 Jahre lang ein und dasselbe Land. Und das würde den Russen zu leichtes Propagandafutter liefern. Also sollten wir die letzten sein, die das tun", sagte er.

Er begrüßte aber den Ansatz des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Option einer Entsendung von Bodentruppen ins Kriegsgebiet nicht vom Tisch zu nehmen. Der russische Präsident Wladimir Putin habe erst die Krim annektiert, dann einen Krieg im ostukrainischen Donbass angefangen und sei schließlich in die Ukraine einmarschiert. "Und wir machen uns Sorgen über die Art und Weise, wie wir dagegen vorgehen", sagte Sikorski. "Ich kann Präsident Macrons strategische oder in diesem Fall taktische Logik nachvollziehen, die Erzählung umzukehren. Soll sich doch Putin darüber Sorgen machen, was wir tun werden." Kanzler Scholz hat die Entsendung von Bodentruppen kategorisch ausgeschlossen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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