Wohl Reaktion auf massive Verluste unter Kadyrows Kämpfern
Putins "Bluthund" fordert Auslöschung ukrainischer Städte
- Veröffentlicht: 26.10.2022
- 09:58 Uhr
- jot
Putins sogenannter Bluthund Kadyrow ist unzufrieden mit dem Kriegsverlauf und fordert die "Auslöschung" ukrainischer Städte. Möglicherweise reagiert der tschetschenische Machthaber damit auch auf enorme Verluste in den eigenen Reihen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Putins "Bluthund" Kadyrow fordert die Auslöschung ukrainischer Städte.
- Der Machthaber Tschetscheniens droht auch dem Westen.
- Die Ukraine hat nach eigenen Angaben Dutzende Kadyrow-Kämpfer in Cherson getötet
Der als "Bluthund" von Russlands Machthaber Wladimir Putin berüchtigte Ramsan Kadyrow hat erneut seinen Unmut über den Kriegsverlauf in der Ukraine geäußert. "Früher haben wir immer gesagt, dass wir eine militärische Spezialoperation auf dem Territorium der Ukraine führen, aber der Krieg findet bereits auf unserem Territorium statt", sagte der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien am Dienstag (26. Oktober) in seinem Telegram-Kanal.
Putins "Bluthund" Kadyrow will ukrainische Städte auslöschen
Als Konsequenz forderte Kadyrow noch mehr Brutalität gegen die von Russland angegriffene Ukraine. Es sei bereits das Kriegsrecht in Grenzregionen zur Ukraine verhängt worden, sagte Kadyrow. "Aber sie schießen weiter auf friedliche Bürger und zivile Objekte." Russlands Antwort darauf sei "schwach", bemängelte er. Er forderte als Vergeltung die Auslöschung von ukrainischen Städten, "damit wir den fernen Horizont sehen können".
Auch dem Westen drohte Kadyrow. Den USA, der EU und der Nato warf er wegen der Waffenlieferungen an Kiew "einseitigen Verrat" vor. Mit einem "kalten Wirtschaftskrieg" versuche der Westen seit Jahren Russland auszuhungern. "Das hat nicht geklappt". Jetzt wolle der Westen Russland auf die Knie zwingen und versklaven, so Kadyrow. "Wir werden sie vernichten, wie viele sie auch sind und wie viele Truppen und Technik sie auch schicken", sagte er. Kadyrow, der für seinen brutalen Führungsstil in Tschetschenien im Nordkaukasus bekannt ist, hat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervorgetan und eigene Truppen in der Ukraine geschickt.
Offenbar Dutzende Kadyrow-Kämpfer getötet
Der Wutausbruch dürfte mit ukrainischen Berichten über enorme Verluste unter Kadyrows tschetschenischen Kämpfern im Gebiet Cherson zusammenhängen. "Durch präzise Artillerieschläge der Verteidigungskräfte sind in der Ortschaft Kajiry im Gebiet Cherson 30 Okkupanten vernichtet worden und mehr als 100 feindliche Soldaten unter den Trümmern geblieben", teilte der ukrainische Generalstab mit. Übereinstimmenden Berichte zufolge sollen Soldaten von Kadyrow getroffen worden sein. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.
Der ukrainische Militärgouverneur der Region Cherson, Serhij Chlan, sagte, dass die tschetschenische Einheit nach ihrem Abzug aus der Stadt Cherson über den Fluss Dnipro in der Schule einer Ortschaft am anderen Flussufer stationiert worden sei. Die Männer hätten ihren Aufenthaltsort durch Fotos in sozialen Netzwerken selbst verraten. "Unsere Streitkräfte mussten nur noch draufhalten", so Chlan. Er berichtete von mehr als 40 Toten und 60 Verschütteten.
Ukraine soll Tschetschenen-Truppe mit Artillerie beschossen haben
Der oppositionelle tschetschenische Telegram-Kanal 1Adat behauptete, dass der in einer Schule untergebrachte Stab eines Kadyrow-Regiments beschossen worden sei und bezifferte die Zahl der Todesopfer auf um die 100.
Der Sekretär des ukrainischen nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, riet Kadyrow derweil, sich aus der Ukraine zurückzuziehen, solange dies noch möglich sei und für die Unabhängigkeit Tschetscheniens zu kämpfen. Ansonsten würden die Russen "zurückkommen und tschetschenische Frauen und Kinder töten", so Danilow auf Twitter.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa