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Brisanter Bericht

Putsch gegen Putin? Geheimdienstler sagt Chaos in Russland voraus

  • Aktualisiert: 21.11.2022
  • 11:09 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Ein russischer Geheimdienstler sagt einen Putsch gegen Putin voraus.
Ein russischer Geheimdienstler sagt einen Putsch gegen Putin voraus.© AP Photo/Efrem Lukatsky

"Chaos, Bürgerkrieg, Zusammenbruch" - Ein russischer Geheimdienstler hält einen Putsch gegen Präsident Putin für unvermeidlich. Dem Whistleblower zufolge werden dem Kremlherrscher vor allem zwei Warlords gefährlich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein russischer Geheimdienstler hält einen Bürgerkrieg in Russland für möglich.

  • Der Whistleblower sieht die Warlords Kadyrow und Prigoschin als Gefahr für Kremlchef Putin.

  • Die bisherigen Verbündeten seien unzufrieden mit Putins ausbleibenden Erfolgen in der Ukraine und wollten nach der Macht greifen. 

Die zahlreichen Rückschläge im Krieg gegen die Ukraine könnten Russlands Machthaber Wladimir Putin in schwere Bedrängnis bringen. Ein Whistleblower des russischen Geheimdienstes FSB prophezeit einen Machtkampf zwischen Putin und seine engsten Verbündeten, wie das US-Magazin "Newsweek" berichtet.

Whistleblower: Putsch gegen Putin möglich

Der Informant warnt demnach: "Chaos, Bürgerkrieg, Zusammenbruch – ja, das liegt alles vor uns. Es ist unvermeidlich." Der Whistleblower sieht vor allem im Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, und Jewgeni Prigoschin, dem Gründer der russischen Söldner-Organisation Wagner, eine Gefahr für Putin. Beide kämpfen mit ihren Truppen an der Seite der regulären russischen Einheiten im Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Für die auch als Putins "Bluthund" und Putins Koch bezeichneten Kadyrow und Prigoschin sei klar, dass sie für den russischen Präsidenten nicht mehr notwendig sein, wenn sie aufhörten, in der Ukraine zu kämpfen und einen Dialog beginnen. Der FSB befürchtet dem Bericht zufolge auch, dass die beiden den Geheimdienst verleumden und auf seine "angebliche Unfähigkeit, die Situation im Land zu kontrollieren" hinweisen werden. "Der FSB ist nicht bereit für den internen Terror, und Prigoschin und Kadyrow glauben, dass ihre Zeit gekommen ist und sie sich jetzt profilieren können", warnt der Informant.

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"Bluthund" und Putins Koch wollen die Macht

Bei dem Whistleblower handelt sich "Newsweek" zufolge um einen Geheimdienst-Agenten, der "Wind of Change" genannt wird. Er sendet dem im Exil lebenden Menschenrechtsaktivisten Wladimir Osechkin seit dem 4. März regelmäßig Nachrichten über die Situation im Kreml. Die Mail-Nachrichten liegen dem Magazin nach eigener Aussage komplett vor. Ein FSB-Experte habe ihre Echtheit bestätigt.

Der Informant berichtet weiter, dass Prigoschin die Unruhen in Russland über die Lage in der Ukraine nutze, um seine militärischen Truppen für den "Terror im eigenen Land" vorzubereiten. Der Kampf der Sicherheitsbehörden gegen die Strukturen von Prigoschin – "ein echter Krieg gegeneinander" – sei schlecht, aber im Allgemeinen unvermeidlich.

Krieg gegen Ukraine als Auslöser

Der Whistleblower führt weiter aus, dass es in Russland "kein Modell des 'einfachen' Machtwechsels" gebe. Er zeichnet verschiedene Szenarien auf. So könnte es laut "Bild" zu "Kämpfen zwischen den Regionen um die Aufteilung der Ressourcen" oder einem "Gerangel verschiedener Kräfte um die Kontrolle über Regionen oder Teile des Landes" kommen.  Weiter schreibt er:  "Zu viele Menschen in Russland haben den Punkt überschritten, an dem es kein Zurück mehr gibt."

Verwendete Quellen:

  • "Newsweek"-Artikel
  • "Bild"-Bericht
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