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Verteidigungsministerin in der Kritik

Rücktrittsforderungen werden lauter: Lambrecht "beschädigt Ansehen unseres Landes"

  • Aktualisiert: 03.01.2023
  • 13:56 Uhr
  • Lena Glöckner

Nach ihrem vor der Kulisse explodierender Silvesterböller aufgenommenen Video wächst die Kritik an Verteidigungsministerin Lambrecht. Aus der Opposition werden gar Rücktrittsrufe laut.

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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat mit ihrer im Berliner Silvesterfeuerwerk aufgenommenen Bilanz des Kriegsjahres 2022 erhebliche Kritik ausgelöst. In dem am Wochenende über Instagram verbreiteten Video bilanziert Lambrecht das Jahr 2022, ihre Worte gehen aber mehrfach im Pfeifen von Raketen und explodierenden Böllern unter. Das Jahr habe uns alle vor unglaubliche Herausforderungen gestellt, sagt Lambrecht. Und: "Mitten in Europa tobt ein Krieg. Und damit verbunden waren für mich ganz viele besondere Eindrücke, die ich gewinnen konnte. Viele, viele Begegnungen mit interessanten, mit tollen Menschen."

Lambrecht steht seit einiger Zeit mehr als andere Minister:innen im Kabinett des Bundeskanzlers in der Kritik. Mal geht es um die schleppend angelaufene Beschaffung für die Bundeswehr, mal um fehlende Sachkenntnis, aber auch um ihr Auftreten in der Öffentlichkeit. So machte ein Foto ihres Sohnes auf Mitreise in einem Bundeswehrhubschrauber Negativschlagzeilen.

Alle Fehltritte der Verteidigungsministerin fassen wir oben im Video zusammen.

Opposition fordert Wechsel an Ministeriumspitze

Die CDU-Verteidigungspolitikerin Serap Güler legte Kanzler Olaf Scholz (SPD) nahe, Lambrecht zu entlassen. "Jede weitere Minute, in der der Bundeskanzler an dieser Ministerin noch festhält und damit das Ansehen unseres Landes weiter beschädigt, geht auf sein Konto", schrieb sie bei Twitter. Der Fraktionsvize der Union, Johann Wadephul, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Das Video zeigt nochmal deutlich, dass sie die Falsche in diesem zentralen Amt ist - und das in diesen Kriegszeiten in Europa." Der CDU-Politiker Armin Laschet - der als Kanzlerkandidat selbst mit einem Lachen im Flutgebiet schwer in die Kritik geraten war - schrieb auf Twitter: "Ist dem Bundeskanzler eigentlich die Wirkung Deutschlands in Europa und der Welt völlig egal?"

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), äußerte sich distanziert: "Das betreffende Neujahrsvideo ist eine Sache der Ministerin und ihres Kommunikationsstabes. Ich selbst finde das Setting etwas unglücklich. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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