Einsatz gegen Schleuser
Flüchtlinge an deutsch-österreichischer Grenze durch Schüsse verletzt
- Veröffentlicht: 13.12.2023
- 13:05 Uhr
- Stefan Kendzia
Erst die wilde Flucht eines mutmaßlichen Schleusers, dann eine Schießerei, bei der zwei syrische Flüchtlinge verletzt werden: An der deutsch-österreichischen Grenze gab wohl die österreichische Polizei Schüsse auf einen Kastenwagen ab, der zehn Flüchtlinge transportiert haben soll.
Das Wichtigste in Kürze
Schießerei an der deutsch-österreichischen Grenze: Zwei Flüchtlinge sollen verletzt worden sein.
Es kam zu einer Verfolgungsjagd zwischen Polizei und einem Kastenwagen.
Das Auto ist Polizeiangaben zufolge ein Schlepper-Fahrzeug, in dem zehn syrische Flüchtlinge transportiert wurden.
An der deutsch-österreichischen Grenze ist es nach einer rasanten Flucht zu einer Schießerei gekommen: Es wurde auf einen Kastenwagen gefeuert, in dem sich zehn syrische Flüchtlinge befanden. Zwei davon wurden verletzt.
Im Video: Dämmen Grenzkontrollen die Schleuserkriminalität ein?
Dämmen Grenzkontrollen die Schleuserkriminalität ein?
Filmreife Verfolgungsjagd
Laut einer Pressemitteilung der Polizei Salzburg seien zwei syrische Flüchtlinge verletzt worden, einer von ihnen sei ins Krankenhaus gebracht worden.
Vorausgegangen war eine fast filmreife Szene: Auf der deutschen Seite der Grenze im Berchtesgadener Land wollten Beamte einen Kastenwagen kontrollieren. Der Fahrer allerdings wendete und raste zurück in Richtung Österreich - bei schlechter Sicht, Eisglätte und mit überhöhter Geschwindigkeit. Im Fahrzeug selbst sollen sich zehn syrische Flüchtlinge befunden haben - am Steuer habe ein mutmaßlicher Schleuser gesessen, der auf seiner Flucht mehrfach ein Polizeifahrzeug gerammt habe.
Flüchtlinge forderten Fahrer auf anzuhalten
Die mitfahrenden Flüchtlinge selbst hätten den Fahrer aufgefordert, die Flucht sofort zu beenden, was der Fahrer jedoch ignoriert haben soll. Parallel dazu versuchte der Beifahrer des Polizeifahrzeugs, den Transporter durch den Einsatz der Dienstwaffe zu stoppen. Dabei soll einer der Insassen des Kastenwagens verletzt worden sein. Wie stark, das ist derzeit nicht bekannt. Die Flucht unterdessen ging rasant weiter - der Wagen soll ein Verkehrszeichen überfahren und einen Maschendrahtzaun durchbrochen haben, bevor er zum Stillstand kam. Beim Versuch, die Insassen zum Verlassen des Fahrzeugs aufzufordern, löste sich erneut ein Schuss. Dieser verletzte einen 27-jährigen Syrer, der sich im Inneren des Kastenwagens aufgehalten haben soll.
Die syrischen Staatsangehörigen sollen geplant haben, mit dem Schlepperfahrzeug von Slowenien nach Deutschland zu gelangen. Bisher stellten sie in Österreich keinen Antrag auf internationalen Schutz. Die genaue Fluchtroute ist Gegenstand laufender fremdenpolizeilicher Ermittlungen. Bei dem Kastenwagen handelt es sich um ein mutmaßliches Schlepperfahrzeug, beim Fahrer soll es sich um einen 34-jährigen Rumänen handeln, so die Landepolizeidirektion Salzburg.
- Verwendete Quellen:
- Landespolizeidirektion Salzburg: "Anhaltung missachtet: Rumäne wegen Schlepperverdachtes festgenommen"