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Hintergründe unklar

Spekulationen um Kreml-Beteiligung: Erneut mysteriöse Todesfälle in Russland

  • Aktualisiert: 05.01.2023
  • 18:21 Uhr
  • Benedikt Rammer
Über die Beteiligung des Kremls an den dubiosen Todesfällen in Russland kann aktuell nur spekuliert werden.
Über die Beteiligung des Kremls an den dubiosen Todesfällen in Russland kann aktuell nur spekuliert werden. © AP

In den letzten Wochen und Monaten sind in Russland mehrere hochrangige Geschäftsleute, Oligarchen und Staatsbeamten unter mysteriösen Umständen verstorben. Die dubiosen Todesfälle geben reichlich Anlass zu Spekulationen. Welche Rolle spielt der Kreml?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Kriegsbeginn ist es in Russland mehrfach zu mysteriösen Todesfällen gekommen.

  • Bei den Toten handelt es jeweils um hochrangige Russen.

  • Spekulationen um eine Beteiligung des Kremls halten sich hartnäckig.

Allein seit Heiligabend sind vier russischen Männer in wichtigen Positionen in Russland gestorben. Dies berichtet das US-Magazin "Newsweek".  Die vier Verstorbenen reihen sich laut der "Frankfurter Rundschau" in eine Reihe von toten Geschäftsleuten, Oligarchen und Staatsbeamten ein. Die Hintergründe der zahlreichen Todesfälle in den letzten Monaten sind jeweils dubios.

An Heiligabend verstarb Alexander Busakow. Die Todesursache des Ex-Marinechefs ist unklar. Die russische Nachrichtenagentur "Tass" bezeichnete Busakows Tod als "unzeitgemäßen" und tragischen Vorfall. Auch der russische Fabrikant und Geschäftsmann Pavel Anton sollte den Jahreswechsel nicht mehr erleben.

Putin sagt Besuch in Panzer-Fabrik vor Todesfall ab

Der 65-Jährige kam von einer Indien-Reise nicht nach Russland zurück. Er starb am 25. Dezember. Zwei Tage zuvor erlag sein Begleiter, Vladimir Budanov,  einem Schlaganfall, wie "Newsweek" berichtet. Laut "Tass" habe die Polizei kein "kriminelles Element" bei den beiden Todesfällen erkennen können.

Moskau-General Alexei Maslov, früher Befehlshaber der russischen Bodentruppen, ist ebenfalls am ersten Weihnachtstag verstorben. Laut der "New York Post" sei Maslov Sonderbeauftragter des Militärunternehmens Uralvagonzavod gewesen. Dieser Konzern hat sich auf die Herstellung von Kampfpanzern spezialisiert.

Die Hintergründe des Todes von Alexei Maslov sind unklar. Berichten zufolge soll er in einem Militärkrankenhaus verstorben sein. Anlass zu Spekulationen gibt hier vor allem die kurzfristige Absage einer Reise Wladimir Putins. Der Kremlchef hatte einen Besuch in einer Panzerfabrik in der Stadt Nischni Tagil angekündigt. Wenig Tage vor dem Tod Maslovs sagt Putin den Besuch in der Fabrik allerdings überraschend ab. Putins Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass der Besuch nicht im Terminkalender des Präsidenten gestanden hätte.

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Erinnerungen an den Berliner "Tiergarten-Mord"

Auch der ehemalige Generaldirektor eines Herstellers für Raumfahrzeuge und Weltraumträgersystemen, Wladimir Jewgenjewitsch Nesterow, ist vor Kurzem verstorben. Ähnlich wie Alexei Maslov war auch er in der Waffenindustrie tätig. Nesterow war früher der Generaldirektor des Chrunitschew-Zentrums. Im Zweiten Weltkrieg stellte der Konzern Kampfflugzeuge und Bomber her. Chrunitschew bestätigte den Tod von Nesterow. Die Todesursache und die Umstände veröffentlichte der Konzern aber nicht.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann man nur darüber spekulieren, ob der Kreml mit den mysteriösen Todesfällen in Verbindung steht. Beweise dafür gibt es aktuell keine. Die Vorfälle erinnern aber an das schreckliche Verbrechen vom August 2019 in Berlin, welches als "Tiergarten-Mord" Schalgzeile machte. Der Russe Wadim Krassikow erschoss am 23. August 2019 im Kleinen Tiergarten des Berliner Ortsteils Moabit den Georgier Selimchan Changoschwili und wurde dafür zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Richter sprach bei seinem Urteil von "Staatsterrorismus". Das Verbrechen hätte mit der Führung Russlands in Verbindung gestanden.

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