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Liebesgeständnis beim Prozessauftakt

Stuttgarterin stahl für Mann 1,25 Millionen - er ist weg, sie drei Jahre im Knast

  • Aktualisiert: 17.07.2023
  • 17:13 Uhr
  • Lena Glöckner
Das Landgericht in Stuttgart. Hier fand am Montag der Prozessauftakt gegen die mutmaßliche Diebin statt.
Das Landgericht in Stuttgart. Hier fand am Montag der Prozessauftakt gegen die mutmaßliche Diebin statt.© Adobe Stock

In Stuttgart fiel am Montag das Urteil gegen eine Frau, die 1,25 Millionen Euro von ihrem Arbeitgeber stahl - angeblich aus Liebe. Ihr Komplize ist samt Beute weiterhin auf der Flucht. Sie geht jetzt für drei Jahre in Haft.

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Vor dem Landgericht in Stuttgart hat am Montag (17. Juli) der Prozess gegen eine Millionen-Diebin begonnen. Die 42-jährige Mirnesa S. wurde beschuldigt, von ihrem ehemaligen Arbeitgeber, der Werttransport-Firma Prosegur, 1,25 Millionen Euro gestohlen zu haben. Die Angeklagte zeigte sich vor Gericht geständig - und gab an, aus Liebe gehandelt zu haben.

Wie die "Bild" berichtet, habe Robert S., den die Stuttgarterin in einer Bar kennengelernt hatte, sie dazu überredet, bei ihrem Arbeitgeber zu klauen. Der 28-Jährige soll ihr schöne Augen gemacht und sie mit Komplimenten überhäuft haben. "Ich wollte mit ihm zusammen sein, weil ich mich in diesen Menschen so verliebt habe", sagte Mirnesa. "Wissen Sie, ich wollte eigentlich immer nur Liebe haben – und das war es", so die Angeklagte an den Richter gerichtet.

Noch am selben Tag erging das Urteil gegen die 42-Jährige - drei Jahre Haft. "Wenn man sagt, die Angeklagte war dämlich vor Liebe, dann ist da viel dran"; zitiert die "Bild" den Richter. Sie sei naiv und blauäugig gewesen. Und man könne sagen, dass sie "nicht nur Täterin, sondern auch Opfer" geworden sei durch Robert S. Obendrein habe sich ihr Geständnis strafmindernd ausgewirkt.

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Der Diebstahl selbst ereignete sich am 14. Oktober, als Mirnesa S. bei der Werttransport-Firma Prosegur zu spät zur Arbeit erschien. Das Zuspätkommen war dem Bericht nach Teil eines ausgeklügelten Plans. Durch ihr Verschlafen erregte sie zunächst keinen Verdacht, als sie vorschlug, die verpasste Zeit nachzuarbeiten. Während ihre Kollegen eine Pause einlegten, nutzte Mirnesa die Gelegenheit, um zielgerichtet nach Bündeln mit 100- und 200-Euro-Scheinen zu suchen. Etwa 80 solcher Scheine packte sie ein. Als ihre Kollegen aus der Pause zurückkehrten, war Mirnesa bereits über alle Berge. Lediglich eine gelbe Postkiste mit 5-Euro-Scheinen blieb zurück. Diese erschienen der Diebin offenbar zu geringwertig.

Das gestohlene Geld verstaut Mirnesa geschickt in einem Karton, der normalerweise für Archivzwecke genutzt wird. Sie versiegelte den Karton und begab sich in den kamerafreien Keller des Unternehmens, um die Scheine in ihre Tasche zu stecken. Nach Verlassen des Firmengeländes stieg Mirnesa in das Auto von Robert S., der ihr ein gemeinsames Leben versprochen hatte. Offenbar hat der Mirnesa jedoch nur für den Diebstahl ausgenutzt.

Vom Komplizen fehlt jede Spur

Denn als Mirnesa sich in ihrem Versteck in Serbien aufhielt, bemerkte sie, dass etwas mit ihrem gutaussehenden Komplizen nicht stimmte. Wie das Blatt berichtet, begann er plötzlich, sie zu bedrohen. Mirnesa geriet demnach in Angst und beschloss, zu fliehen. Über ihren Anwalt Markus Okolisan stellte sie sich schließlich der Polizei, nachdem sie am Flughafen Stuttgart gelandet und festgenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Mirnesa S. nur noch wenig Geld in ihrer Tasche. Wo die gesamten 1,25 Millionen Euro geblieben sind, bleibt unklar, da Robert S. noch immer auf der Flucht ist.

  • Verwendete Quellen:
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