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Zahlreiche Bereiche betroffen

Tarifverhandlungen: Gewerkschaften im öffentlichen Dienst zu Streiks bereit

  • Veröffentlicht: 24.01.2023
  • 17:54 Uhr
  • Anne Funk
In Potsdam nehmen Gewerkschaftler vor dem Kongresshotel an einer Kundgebung zum Auftakt der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen teil.
In Potsdam nehmen Gewerkschaftler vor dem Kongresshotel an einer Kundgebung zum Auftakt der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen teil. © Wolfgang Kumm/dpa

Für den öffentlichen Dienst stehen neue Tarifverhandlungen an. Die Gewerkschaften haben bereits betont, dass sie durchaus bereit seien, in den Warnstreik zu treten, sollten die Arbeitgeber kein entsprechendes Angebot abgeben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Potsdam beginnen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen.

  • Betroffen sind unter anderem der öffentliche Nahverkehr, Kitas, Müllabfuhren und Feuerwehren.

  • Die Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund dbb zeigen sich schon jetzt streikbereit.

Eine "hohe Erwartungshaltung" liege auf der aktuellen Tarifrunde, betont Verdi-Chef Frank Werneke zum Start der Verhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen. Am Dienstag (24. Januar) beginnen die Beratungen in Potsdam, die Gewerkschaften zeigten sich bereits streikbereit. "Wir gehen selbstbewusst in diese Tarifverhandlungen", so Werneke. 

Wir gehen selbstbewusst in diese Tarifverhandlungen

Frank Werneke, Verdi-Chef

Beide Seiten wollen voraussichtlich bis Ende März über die Einkommen von rund 2,5 Millionen Beschäftigten verhandeln, betroffen sind unter anderem der öffentliche Nahverkehr, Kitas, Müllabfuhren und Feuerwehren. Der Beamtenbund dbb und Verdi gehen mit einer Forderung von 10,5 Prozent mehr Einkommen in die Verhandlungen, mindestens sollten es aber 500 Euro pro Monat mehr sein, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. 

Im Video: Verdi fordert 15 Prozent Lohnplus für Post-Mitarbeiter

Verdi-Chef erwartet "gutes Angebot"

Werneke setze darauf, "dass die Arbeitgeber die Zeichen der Zeit erkannt haben, und ein gutes Angebot machen" - doch nicht, ohne auch auf die Möglichkeiten der Arbeitnehmerseite, Druck auszuüben, hinzuweisen. "Dass wir im öffentlichen Dienst in voller Breite aktions- und auch streikfähig sind, dürfte bekannt sein."

Weiter verwies der Verdi-Chef auf die "absolut am Limit befindliche Belastungssituation in ganz vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes". Stellen seien in der ganzen Breite unbesetzt. "Das liegt daran, dass der öffentliche Dienst zu schlecht bezahlt." Die Preise seien seit dem jüngsten Tarifabschluss von 2020 um elf Prozent gestiegen, die Einkommen dagegen nur zwischen drei und vier Prozent. "Allein das müssen wir aufholen in dieser Tarifrunde, und die Preise steigen weiter."

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Beamtenbund spricht von "verrückten Zeiten"

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) betont auch Ulrich Silberbach, Vorsitzender des Beamtenbundes dbb, dass Handlungsbedarf bestehe. "Der Druck der Kolleginnen und Kollegen ist so groß", erklärt Silberbach. Es sei wahrscheinlich, dass man auch dies "in Aktionen (...) münden lassen" müsse. Von den Arbeitgebern erwarte er nicht, dass sie wie gefordert bereits zum Verhandlungsbeginn ein Angebot vorlegen. "Aber wir sind in verrückten Zeiten, in Krisenzeiten."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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