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James-Webb-Weltraumteleskop

Weltraumteleskop entdeckt sechs neue Galaxien

  • Aktualisiert: 24.04.2023
  • 14:11 Uhr
  • Clarissa Yigit
Offenbar haben Wissenschaftler:innen sechs Galaxien entdeckt. Eine Bestätigung durch eine empfindliche Spektroskopie steht noch aus.
Offenbar haben Wissenschaftler:innen sechs Galaxien entdeckt. Eine Bestätigung durch eine empfindliche Spektroskopie steht noch aus.© REUTERS NASA, ESA, CSA, I. Labbe (Swinburne University of Technology)

Wissenschaftler:innen entdeckten mit Hilfe des James-Webb-Weltraumteleskops sechs Riesen-Galaxien aus der Frühzeit des Universums. Diese seien etwa 600 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Vermutlich sechs Riesen-Galaxien entdeckten Forscher:innen mittels dem James-Webb-Weltraumteleskop.

  • Sie sollen vor rund 600 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden sein. 

  • Jedes der Objekte sei milliardenfach größer als die Sonne.

Offenbar sechs Riesen-Galaxien aus der Frühzeit des Universums haben Astronom:innen mithilfe des James-Webb-Weltraumteleskops entdeckt. Entstanden seien diese etwa 600 Millionen Jahre nach dem Urknall. Außerdem seien die Galaxien viel größer als erwartet, schrieben Ivo Labbé von der Swinburne University in Melbourne und seine Kolleg:innen in einem von der Zeitschrift "Nature" veröffentlichten Artikel, wie die "Rheinische Post" schreibt. Jedes der sechs Objekte sei milliardenfach größer als unsere Sonne.

Vor allem die Größe und Reife der jetzt entdeckten Galaxien sei verblüffend, schrieben die Wissenschaftler:innen. Einige Team-Mitglieder:innen hätten sogar geglaubt, dass ein Fehler unterlaufen sei, da die Objekte so groß und so hell seien. "Wir waren überwältigt, irgendwie fassungslos", schrieb Labbé und ergänzt, dass die meisten Galaxien aus dieser Zeit noch klein seien und nur langsam wüchsen. Daher habe er mit Baby-Galaxien gerechnet und nicht mit derartigen Kloppern, berichtet die "Rheinische Post".

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Entdeckung stellt Entstehung früher Galaxien infrage

"Es zeigt sich, dass wir etwas so Unerwartetes gefunden haben, dass es für die Wissenschaft zum Problem wird. Das stellt das gesamte Bild der Entstehung früher Galaxien infrage", erklärte Mitstreiter Joel Leja von der Pennsylvania State University. So stelle die Entdeckung einige als gesichert geltende Erkenntnisse der Wissenschaft auf den Kopf.

Bisher warten die Wissenschaftler:innen noch auf eine Bestätigung durch empfindliche Spektroskopie. So seien sie noch vorsichtig, die Entdeckungen als massereiche Galaxie zu bezeichnen, erklärte Leja. Einige der Kandidaten könnten möglicherweise keine Galaxien sondern supermassereiche Schwarze Löcher sein; andere hingegen vielleicht kleiner als derzeit angenommen sein. Allerdings stünden die Chancen gut, dass es sich zumindest bei einigen tatsächlich um gigantische Galaxien handle, meinte Labbé.

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Das James-Webb-Teleskop

Ende 2021 war das zehn Milliarden Dollar teure Teleskop, das von den USA, Kanada und der europäischen Raumfahrtbehörde ESA gebaut wurde, in Französisch-Guayana gestartet. Seit dem vergangenen Sommer erkundet es in 1,6 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde die Tiefen des Weltalls.

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