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Neues Gesetz

Todesstrafe in den USA: Idaho will Hinrichtung durch Erschießen einführen

  • Aktualisiert: 21.03.2023
  • 19:45 Uhr
  • Anne Funk

Als Alternative zur Giftspritze will der US-Bundesstaat Idaho die Möglichkeit einführen, Todesurteile auch durch Erschießungskommandos zu vollstrecken. Bürgerrechtler:innen warnen vor der besonderen Grausamkeit.

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"Entsetzlich" - mit diesen Worten kommentiert die Bürgerrechtsorganisation ACLU ein neues Gesetz im US-Bundesstaat Idaho. Danach können zum Tode verurteilte Straftäter:innen zukünftig per Erschießungskommando hingerichtet werden. Wie US-Medien berichten, hat der Senat des Bundesstaats im Norden der Vereinigten Staaten das entsprechende Gesetz am Montag (20. März) verabschiedet.

Das Repräsentantenhaus von Idaho hatte zuvor bereits zugestimmt. Nun liegt der Gesetzestext, der die Möglichkeit einer Hinrichtung durch ein Erschießungskommando vorsieht, wenn die Chemikalien für die Giftspritze nicht verfügbar sind, zur Unterzeichnung beim Gouverneur.

Es gebe nun eine Alternative, um das Todesurteil zu vollstrecken, erklärte Generalstaatsanwalt Raúl Labrador, der an der Ausarbeitung des Gesetzestexts beteiligt war, gegenüber der Lokalzeitung "Idaho Statesman". "Ein Erschießungskommando ist besonders grausam", setzt die ACLU dagegen. Die Gewalt dieser Hinrichtungen hinterlasse bei allen Beteiligten bleibende Narben.

Drei Staaten erlauben Erschießungskommandos bereits

Seit 1976 gab es in den USA drei Hinrichtungen durch Erschießungen, zuletzt 2010 in Utah, so das Informationszentrum Todesstrafe. Derzeit erlauben nur Utah, Mississippi und Oklahoma Erschießungskommandos - vorausgesetzt, andere Hinrichtungsmethoden sind nicht verfügbar. In South Carolina wurde ein entsprechendes Gesetz angefochten und geht dort nun durch die gerichtlichen Instanzen.

23 der 50 US-Bundesstaaten haben die Todesstrafe bisher abgeschafft, in den Staaten, wo sie noch möglich ist, wird hauptsächlich die Giftspritze eingesetzt. In den vergangenen Jahren mussten immer wieder Hinrichtungen verschoben werden, da die nötigen Präparate nicht verfügbar waren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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