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Veganes für den Fleischkonzern

Tönnies geht neue Wege: Fleischverarbeiter investiert in vegane Alternativen

  • Aktualisiert: 30.08.2024
  • 12:12 Uhr
  • Stefan Kendzia
Tönnies verarbeitet so viel Fleisch in Deutschland wie kein anderes Unternehmen. Jetzt wird in vegane Proteine investiert.
Tönnies verarbeitet so viel Fleisch in Deutschland wie kein anderes Unternehmen. Jetzt wird in vegane Proteine investiert.© REUTERS

Deutschlands größter Fleischverarbeiter setzt auf mehr Alternativen. Mit dem Generationswechsel setzt immer mehr ein Umdenken ein - jetzt investiert das Unternehmen in ein Start-up für veganen Fleischersatz.

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Neu ist das Thema "Veganer Fleischersatz" nicht. Viele Firmen haben sich längst darauf eingestellt. Jetzt investiert der riesige Fleischverarbeiter, zu dem auch die für pflanzliche Fleischalternativen bekannte Mühlen Gruppe gehört, in ein Start-up für alternative Proteine. Der Umsatz mit diesen Grundstoffen soll angeblich ordentlich ausgebaut werden.

Im Video: Immer mehr Deutsche greifen zu veganen Lebensmitteln

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Umsatz mit alternativen Proteinen soll bis 2026 verdoppelt werden

Anscheinend braucht es einen schrittweisen Generationswechsel im Tönnies-Konzern, um "veganere" Wege zu gehen. Max Tönnies, Nachfolger von Clemens Tönnies, erhält immer mehr Gewicht im Unternehmen. Als Miteigentümer und Geschäftsführer will er das Milliardenunternehmen umbauen.

Eben verkündete er laut "Süddeutscher Zeitung", dass man erstmals in ein Start-up für veganen Fleischersatz investiert habe. Und das, obwohl das Geschäft mit Fleischersatz aktuell stagnieren soll. Dennoch ein Meilenstein - auch wenn Max Tönnies "weiterhin das Original" bevorzuge. Dass mit der Alternative Geld zu machen ist, darf man nicht ignorieren. Bis 2026 will der Konzern seinen Umsatz mit alternativen Proteinen angeblich auf 125 Millionen Euro steigern. Das ist rund doppelt so viel wie aktuell.

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Proteine aus japanischen Schimmelpilzen

Beim investierten Unternehmen soll es sich um die Firma Nosh handeln, das aus japanischen Schimmelpilzen Proteine herstelle. Diese sollen als Bindemittel oder zur Herstellung von alternativem Fleisch dienen. "Diese Grundstoffe können wir zudem in unseren eigenen Fleischersatz-Produkten verwenden", sagte Tönnies.

Die Investition sei ein "bahnbrechender Schritt" für den Konzern, der sich unter anderem mit der "Klimaplattform Fleisch" engagiert, wie der Konzern auf seiner Website mitteilt. Diese soll die regionale Erzeugung auf den landwirtschaftlichen Familienbetrieben stärken und gleichzeitig die Klimaleistung der heimischen Erzeuger transparent machen.

Deutschland muss Schweinefilet importieren

Aber wie passt dieses Engagement damit zusammen, dass Tönnies die Meinung propagiert "Deutschland braucht mehr Schweine, nicht weniger"? Der Grund dafür liege im Klimaschutz. Denn: In Deutschland fehle es an besonders nachgefragten Fleischteilen wie Filet oder Nacken. Damit könne sich das Land nicht selbst versorgen und müsse aus Spanien importieren. Genau das ginge auf Kosten des Klimas. "In Deutschland wurden vor wenigen Jahren eine Million Schweine pro Woche geschlachtet. Nun sind es nur 700.000. Wir sind davon überzeugt, dass damit der Bodensatz erreicht ist, mit dem wir für die Zukunft kalkulieren können", so Tönnies.

  • Verwendete Quellen:
  • Süddeutsche: "Deutschland braucht mehr Schweine"
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