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Designierter US-Präsident

Trump auf Kiews Seite ziehen? Ukraine will sich US-Unterstützung im Krieg gegen Russland sichern

  • Veröffentlicht: 27.11.2024
  • 14:19 Uhr
  • Michael Reimers

Wird Donald Trump nach Amtsantritt die Ukraine weiter im Kampf gegen Russland unterstützen? In Kiew hofft man zumindest, den designierten US-Präsidenten mit rein wirtschaftlichen Argumenten davon überzeugen zu können.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump wird in wenigen Wochen zum zweiten Mal offiziell das Amt des US-Präsidenten antreten.

  • Das bedeutet einen Paukenschlag für die ganze Welt - insbesondere für die Ukraine, die im Krieg gegen Russland von der Unterstützung der USA abhängig ist.

  • Trump, von dem man befürchtet, er könne die milliardenschweren US-Hilfen für Kiew aussetzen, will man einem Bericht zufolge nun von einem lukrativen Deal überzeugen.

Donald Trump ist designierter US-Präsident. Für die Ukraine bedeutet die Wiederwahl des Ex-Präsidenten: Bangen um wichtige Hilfen im Krieg gegen Russland.

Schließlich hatte Trump schon während des Wahlkampfes seine Missbilligung der hohen Ausgaben seines Landes für die Ukraine kundgetan. Zudem soll er ein großer Bewunderer des Kreml-Chefs Wladimir Putin sein. Derzeit sind die USA unter dem noch amtierenden US-Präsidenten Joe Biden die größten Unterstützer des von Russland angegriffenen Landes. Um den Krieg nicht zu verlieren, gilt es in der Ukraine also, Trump für sich zu gewinnen.

Bericht: Ukrainer bleiben positiv in Sachen Trump

In Kiew übt man sich in Optimismus. Denn ganz so zufrieden soll man auch mit der Biden-Administration nicht sein, wie es in einem Bericht der "Washington Post" heißt. Demnach würden ukrainische Beamte ihre  Frustration über die langsame Bereitstellung der Hilfe durch die Biden-Regierung kundtun.

Viele Ukrainer:innen ignorieren dem Bericht nach Trumps Äußerungen zu US-Hilfen für ihr Land. Viel mehr würden sie sich darauf konzentrieren, dass Trump der erste US-Präsident war, der der Ukraine direkt tödliche Waffen verkauft hatte. Während Trumps erster Amtszeit erhielt die Ukraine dem "Washington Post"-Bericht zufolge Javelin-Raketen. Das sind schultergestützte Panzerabwehrwaffen, deren Verkauf die Obama-Regierung demnach lange abgelehnt hatte. Sie hätten dazu beigetragen, die Einnahme der Hauptstadt Kiew durch russische Truppen Anfang 2022 zu verhindern. "Die ersten Waffen, die die Ukraine von den Vereinigten Staaten erhalten hat, kamen von einem Präsidenten, der die Ukraine hasst", zitiert die "Washington Post" den ehemaligen ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Kuleba glaubt demnach, dass Trumps Präsidentschaft trotz seiner Unberechenbarkeit eine Ära des positiven Wandels für die Ukraine einläuten könnte.

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Ukraine und USA: Erdgas und Mineralien gegen Kriegs-Unterstützung?

Kiew hofft dem Bericht zufolge darauf, den 78-Jährigen nach dessen Amtsantritt umstimmen und die Ukraine als "kosteneffiziente wirtschaftliche und geostrategische Chance" verkaufen zu können. Unter anderem soll Kiew den USA dem Bericht zufolge lukrative Geschäftsmöglichkeiten für US-Unternehmen anbieten wollen. Das von Russland angegriffene Land verweist dabei dem Bericht nach auf ihre Erdgasspeicher - demnach immerhin die größten in Europa - und die Existenz von Mineralien, einschließlich Lithium. Das könnte potenziell wegweisend für die Mikrochip- und Elektroautoindustrie sein und wiederum interessant für den Tech-Milliardär und Trump-Vertrauten Elon Musk.

Auch Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidialamtes, sagte der "Washington Post" zufolge, es liege an Kiew, Trump den politischen Pragmatismus hinter der Unterstützung der Ukraine zu erklären.

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Experte: Trump würde Ukraine-Niederlage nicht zulassen

Ob es der Ukraine tatsächlich gelingt, Donald Trump zur weiteren Unterstützung ihres Landes zu bewegen, ist offen. Nach Einschätzung des früheren Kiewer Regierungschefs Arsenij Jazenjuk würde Trump aber keine Niederlage der Ukraine im russischen Angriffskrieg zulassen. Trump sei zwar unberechenbar, sagte Jazenjuk der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Trump an der Macht eine Niederlage der Ukraine akzeptiert."

Denn dies wäre nicht nur eine Niederlage der Ukraine gegen Russland, argumentierte der jetzige Leiter des Kiewer Sicherheitsforums (KSF). "Dies wäre eine Niederlage der Vereinigten Staaten als Führer der freien Welt gegen eine neue 'Achse des Bösen', gegen ein neues Chaos-Quartett aus China, Russland, Nordkorea und Iran."

"Versucht die richtige Botschaft für den Präsidenten zu finden!", so Jazenjuks Ratschlag. Die Ukraine und die Europäer könnten Rüstungsgüter in den USA kaufen. Trump verstehe einen geschäftlichen Deal.

Im Video: Telefonat mit Scholz – Selenskyj hofft auf deutsche Hilfe nach Trump-Sieg

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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