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Ältester Präsident 

Trump, Biden und der Senat: Haben die USA ein Altersproblem?

  • Aktualisiert: 22.11.2023
  • 12:08 Uhr
  • Anne Funk
US-Präsident Joe Biden feierte am 20. November seinen 81. Geburtstag.
US-Präsident Joe Biden feierte am 20. November seinen 81. Geburtstag.© REUTERS

198 Jahre ist er zwar nicht alt, wie er einmal selbst scherzte, doch Joe Biden ist der älteste US-Präsident der Geschichte. Und auch der US-Senat ist der älteste, den es je gab. Befindet sich die USA mitten in einer "Herrschaft der Alten"?

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Kaffee mit der Familie, vielleicht eine kleine Feier - wer seinen 81. Geburtstag begeht, lässt es wohl meist etwas ruhiger angehen. Vielleicht feierte Joe Biden genau so seinen Ehrentag am 20. November. Doch im Vergleich zu fast allen anderen in seinem Alter ist er nicht seit vielen Jahren im Ruhestand. Im Gegenteil: Er besetzt eines der wichtigsten politischen Ämter der Welt - und will das auch in Zukunft tun. Würde Biden für eine zweite Amtszeit wiedergewählt, wäre er nach Vollendung dieser stolze 86 Jahre alt.

Und Joe Biden ist derzeit kein Einzelfall: Nicht nur ist sein republikanischer Herausforderer Donald Trump mit 77 Jahren kaum jünger, auch andere Mitglieder der Regierung sind bereits weit jenseits des Rentenalters. Der US-Senat ist derzeit mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren der älteste, den es jemals gab, wie die BBC Professor Kevin Munger von der Penn State University zitiert. Befindet sich die USA also mitten in einer Gerontokratie, in einer "Herrschaft der Alten"?

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Es sei durchaus normal, dass ältere Menschen das Land führen, denn sie hätten viel Erfahrung im Leben gesammelt, so Munger, Autor des Buches "Generation Gap: Why the Baby Boomers Still Dominate American Politics and Culture" ("Generation Gap: Warum die Babyboomer immer noch die amerikanische Politik und Kultur dominieren"). Doch sei dabei normalerweise von Politiker:innen in ihren 50er- oder 60er-Jahren die Rede. Die aktuelle Situation sei allerdings eine andere, "weil wir Leute haben, die in ihren 80ern sind und das Land regieren, und das ist einzigartig", so Munger zur BBC.

Die Alten wollen nicht loslassen

Aber warum sind im US-Senat so viele so alt? Laut Munger gibt es dafür unterschiedliche Gründe. Viele könnten einfach nicht loslassen, ermöglicht werde ihnen das durch die fehlende Amtszeitbeschränkung. Obendrein habe der Babyboom zwischen 1946 und 1964 dazu geführt, dass nun eine große Anzahl der Mandatsträger das Rentenalter erreicht habe. "Wir sehen einfach die jahrzehntelange Folge davon, verstärkt durch bestimmte historische Ereignisse und amerikanische politische Institutionen", so Munger. Wenn die älteren Senatsmitglieder ihre Posten nicht räumen, bleibt folglich auch kaum Platz für Nachfolger:innen aus den jüngeren Generationen.

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Ältester US-Präsident jemals

"Verdammt viel Weisheit": Joe Biden weist Kritik an hohem Alter zurück

US-Präsident Joe Biden muss sich viel Kritik an seinem Alter gefallen lassen. Die Vorwürfe, er sei geistig nicht mehr fit genug für das Amt, prallen am 80-Jährigen jedoch ab.

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Doch zurück zu Joe Biden: Der 81-Jährige war schon bei Amtsantritt der älteste US-Präsident aller Zeiten. Gegner:innen und Kritiker:innen werden nicht müde, das zu betonen und immer wieder auf etwaige Schwächen oder Aussetzer des Demokraten, ob physisch oder verbal, hinzuweisen. Das stört den US-Präsidenten wenig, und die Regierung unterstreicht stets seine Leistungen und seine Fähigkeit, den Job weiterhin auszuüben. "Ich verstehe die Frage nach dem Alter. Natürlich tun wir das alle", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, laut des US-Senders ABC im September. "Aber wir werden weiterhin über die Bilanz dieses Präsidenten sprechen. Es ist eine historische Bilanz."

Das amerikanische Volk scheint sich allerdings ebenfalls so seine Gedanken zu machen. Laut einer von ABC News und der "Washington Post" in Auftrag gegebenen Umfrage halten drei Viertel der US-Amerikaner:innen Joe Biden für zu alt, um eine zweite Amtszeit durchzustehen. Doch auch sein Konkurrent Donald Trump, der mit Vorliebe auf Bidens Alter anspielt, steht nicht unbedingt besser da. Die Hälfte der Befragten sieht auch ihn als zu alt an, um noch einmal US-Präsident zu werden.

Und was sagt der amtierende Präsident selbst dazu? Er macht Witze. "Ich weiß, dass ich 198 Jahre alt bin", scherzte er im Juni. Und im September erklärte er bei einer Wahlkampfveranstaltung: "In den 800 Jahren, in denen ich im Amt bin, war ich noch nie so optimistisch, was die Zukunft unseres Landes angeht."

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