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Nach erbitterten Kämpfen

Ukraine-Krieg: Wagner-Söldner aus gefallener Stadt Bachmut abgezogen

  • Veröffentlicht: 02.06.2023
  • 22:14 Uhr
  • Benedikt Rammer
Wagner-Chef Prigoschin teilt den Abzug seiner Gruppen aus Bachmut mit.
Wagner-Chef Prigoschin teilt den Abzug seiner Gruppen aus Bachmut mit.---/Prigozhin Press Service/AP/dpa

Über Monate hinweg wurde um Bachmut erbittert gekämpft - auch mit Unterstützung der Söldnertruppe Wagner. Diese kehrt der Stadt im Gebiet Donezk nun den Rücken, zumindest fast.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin erklärt, dass der Abzug aus Bachmut zu 99 Prozent vollzogen sei.

  • Zwei seiner Männer blieben allerdings vor Ort.

  • Auch die Ukraine hat ihre Kämpfe in Bachmut eingestellt. Eine offizielle Aufgabe der Stadt soll dies aber nicht sein. 

Die russische Privatarmee Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin ihren angekündigten Abzug aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut fast abgeschlossen. 99 Prozent der Einheiten hätten die Stadt verlassen, teilte Prigoschin am Freitagabend (2. Juni) mit. "Alle Positionen sind in der entsprechenden Ordnung dem (russischen) Verteidigungsministerium übergeben worden." Es sei alles geklärt, sagte Prigoschin, der den Abzug für Anfang Juni angekündigt hatte.

Im Video: Wagner-Chef poltert gegen den Kreml

Bleiben sollen nach früheren Angaben nur zwei Wagner-Leute, um die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk zu unterstützen. Es habe auch keine "Provokationen" mehr seitens der ukrainischen Streitkräfte gegeben, sagte Prigoschin nun.

Söldnertruppe weiter in Donezk stationiert

Zugleich warf er dem russischen Verteidigungsministerium vor, den Rückzugsweg, den die Wagner-Truppen benutzten, vermint zu haben. Das sei eine "Überraschung" gewesen. Der Wagner-Chef hatte dem Ministerium in Moskau immer wieder vorgeworfen, die Arbeit der Privatarmee zu boykottieren. In der Regel ignoriert die Behörde aber die Anschuldigungen Prigoschins.

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Am Vortag hatte der Wagner-Chef erklärt, seine Truppen würden zwar von der Gefechtslinie abgezogen, blieben aber weiter im ostukrainischen Gebiet Donezk stationiert. Wie weit der Positionswechsel tatsächlich vorangeschritten ist, ließ sich unabhängig zunächst nicht überprüfen.

Bachmut: Erbitterte Kämpfe über Monate

Der ukrainische Heereskommandeur Olexander Syrskyj teilte am Donnerstag mit, seine Armee habe die Kämpfe an den Flanken von Bachmut eingestellt, um andere Aufgaben zu übernehmen. Offiziell aufgegeben hat die Ukraine Bachmut aber nicht. Das Land will im Zuge einer großen Gegenoffensive seine Gebiete von der russischen Besatzung befreien.

Um Bachmut war monatelang erbittert und verlustreich gekämpft worden. Im Kampf um die völlig zerstörte Stadt, die einst 70 000 Einwohner zählte, traten zudem in den vergangenen Wochen heftige Machtkämpfe innerhalb der russischen Militärführung zutage. So warf Prigoschin immer wieder Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, seine Kämpfer nicht ausreichend mit Munition zu versorgen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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