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Mehrwertsteuer

"Verstehe es nicht": Tim Mälzer fordert dauerhafte Steuersenkung für Restaurant-Verzehr 

  • Veröffentlicht: 21.09.2023
  • 13:43 Uhr
  • Anne Funk
TV-Koch Tim Mälzer setzt sich für eine dauerhafte Steuersenkung für den Verzehr in Restaurants ein.
TV-Koch Tim Mälzer setzt sich für eine dauerhafte Steuersenkung für den Verzehr in Restaurants ein.© Georg Wendt/dpa

Wegen der Coronakrise wurde die Mehrwertsteuer für den Verzehr in Restaurants vorübergehend auf sieben Prozent gesenkt. Doch das könnte sich bald wieder ändern. Für Star-Koch Tim Mälzer eine unbegreifliche Entscheidung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bundestag wird über einen Antrag der Union abgestimmt, der die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in Restaurants fordert.

  • Star-Koch Tim Mälzer fordert die Annahme des Antrags.

  • Eine Annahme des Gesetzesentwurfs gilt allerdings als unwahrscheinlich.

Wer Essen im Supermarkt oder to go kauft, zahlt sieben Prozent Mehrwertsteuer. Setzt man sich zum Verzehr allerdings in ein Restaurant, sind 19 Prozent fällig - zumindest war das so, bevor der Satz als Entlastung in der Coronakrise ebenfalls auf sieben Prozent gesenkt wurde. Doch diese Regelung läuft zum Ende des Jahres aus. 

Am Donnerstag (21. September) soll im Bundestag über einen Antrag der Union abgestimmt werden, der die dauerhafte Senkung auf sieben Prozent in Restaurants fordert. Und auch direkt Betroffene fordern eine Beibehaltung der Regelung, darunter Star-Koch Tim Mälzer.

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Steuersenkung wäre "intelligente Entscheidung"

"Warum sollte ein Essen, das ich genüsslich und mit Service im Sitzen in einem angenehmen Ambiente zu mir nehme, mit 19 Prozent besteuert werden und das, was ich auf die Schnelle im Alukarton to go beziehungsweise für außer Haus kaufe, mit sieben Prozent?", argumentiert der Hamburger Gastronom gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Das ist mir unbegreiflich, ich verstehe es nicht."

Das ist unser Recht, ganz einfach.

Tim Mälzer, Koch und Gastronom

Man dürfe die Steuersenkung nicht als Subvention für Corona-Ausfälle sehen, so Mälzer weiter. "Sondern das wäre einfach eine intelligente Entscheidung, denn in meinen Augen wäre die Regelung mit einem einheitlichen Steuersatz für beide Seiten fair - für die Gastronomie und die Verbraucher. Das ist unser Recht, ganz einfach."

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Annahme des Antrags unwahrscheinlich

Es müsse nun eine Einigung her, drängt der 52-Jährige. Denn: "Wir Gastronomen müssen jetzt Entscheidungen treffen, die im Januar, Februar, März kommenden Jahres relevant sind. Sonst verlieren die Unternehmen schlichtweg sinnlos Geld." Doch dass der Antrag der Union tatsächlich angenommen wird, gilt als unwahrscheinlich. Bereits Ende Juni hatte der Finanzausschuss mit der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP eine Ablehnung des Gesetzesentwurfs empfohlen. 

Christoph Ploß, Chef der Hamburger CDU-Landesgruppe, sieht die ermäßigte Mehrwertsteuer vor allem auch als eine soziale Frage. "Viele Familien können es sich schon heute kaum noch leisten, zum Beispiel mal mit den Großeltern essen zu gehen." Ab Januar würde dies deutlich teurer werden, wenn der Antrag nicht angenommen werde. Außerdem drohe gerade in Städten wie Hamburg, in denen viele Gastronomen wegen steigender Mieten schließen mussten, ein "Restaurantsterben".

:newstime

Als "für die Gastronomie überlebenswichtig" bezeichnet auch Ulrike von Albedyll, Landesgeschäftsführerin des Branchenverbands Dehoga, eine Senkung. "Nur durch den verringerten Steuersatz konnten die enormen Kostensteigerungen bei Energie und Lebensmitteln zumindest teilweise aufgefangen werden." Eine Erhöhung habe ihrer Meinung nach fatale Folgen: "Betriebsaufgaben und Insolvenzen wären vorprogrammiert." Deutschlandweit steht laut Dehoga die Existenz von rund 12.000 Betrieben auf dem Spiel.

Für Tim Mälzer bedeute die Entscheidung im Bundestag vor allem auch Planungssicherheit, er könne sich so auch mit strategischen Ideen wie einer Vier-Tage-Woche auseinandersetzen. Diese Möglichkeit werde ihm "jetzt durch das Aufschieben einer solchen Entscheidung genommen".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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