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Neue Erkenntnisse zum Tathergang

Vorfall von Grevesmühlen: Polizei korrigiert Angaben zu Verletzung der Achtjährigen

  • Veröffentlicht: 18.06.2024
  • 02:58 Uhr
  • Franziska Hursach
Eine zehnköpfige Einheit unter Leitung des Staatsschutzes in Rostock ermittelt zu dem mutmaßlich rassistischen Angriff.
Eine zehnköpfige Einheit unter Leitung des Staatsschutzes in Rostock ermittelt zu dem mutmaßlich rassistischen Angriff.© Bernd Wüstneck/dpa

Ein mutmaßlich rassistischer Zwischenfall mit zwei Mädchen aus Ghana im mecklenburgischen Grevesmühlen hat bundesweit für große Empörung gesorgt. Nun hat die Polizei neue Details veröffentlicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Polizeipräsidium Rostock hat neue Erkenntnisse zum mutmaßlich rassistischen Angriff auf zwei ghanaische Kinder in Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern präsentiert.

  • Während bislang von einer leichten Verletzung infolge des Angriffs die Rede gewesen war, erklärte die Polizei nun, dass das achtjährige Mädchen keine körperlichen Verletzungen erlitten habe.

  • Die zehnköpfige Ermittlungsgruppe des Staatsschutzes setze ihre Ermittlungen zu dem Vorfall, der bundesweit für Empörung sorgte, fort.

Die Nachricht über einen mutmaßlich rassistischen Angriff auf ein achtjähriges und ein zehnjähriges Mädchen aus Ghana hat in der Öffentlichkeit für ein breites Echo gesorgt. Nun hat das Polizeipräsidium Rostock neue Erkenntnisse zu dem Zwischenfall präsentiert.

Demnach hat die zehnköpfige Ermittlungsgruppe des Staatsschutzes erste Polizeiangaben zur Verletzung eines der Mädchen nach der Auswertung von Videoaufnahmen korrigiert.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat das achtjährige Mädchen keine körperlichen Verletzungen erlitten, die auf die in der Erstmeldung geschilderte Tathandlung hindeuten.

Polizei Rostock

Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, dass die Täter dem jüngeren Mädchen unter anderem ins Gesicht getreten hätten und dieses leichte Verletzungen davongetragen hätte. Bei den Angreifern solle es sich um bis zu acht Personen aus einer Gruppe von insgesamt 20 Jugendlichen gehandelt haben.

Fremdenfeindliche Beleidigungen gegenüber Mädchen

Das achtjährige Mädchen war den Polizeiangaben zufolge am Freitagabend (14. Juni) gemeinsam mit ihrer zehnjährigen Schwester unterwegs gewesen. Laut dem derzeitigen Ermittlungsstand wollte die Achtjährige mit ihrem Roller an einem Jugendlichen vorbeifahren. Dieser habe ihr daraufhin mit seinem Bein den Weg versperrt und sie mit seiner Fußspitze getroffen. Die Kinder hätten sich daraufhin weinend an ihre Eltern gewandt.

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Als die Eltern die Jugendlichen zur Rede stellen wollten, sei es zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen gekommen, so die Polizei. Auch seien fremdenfeindliche Beleidigungen gefallen. Entgegen den ersten Angaben sagte die Polizeisprecherin nun, dass das Mädchen körperlich unverletzt sei. An den Angaben zum Vater ändere sich nichts. Die Ermittlungen dauerten weiter an, hieß es.

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Familie will sich nicht aus Stadt vertreiben lassen

Der Vater der Mädchen sagte gegenüber "Bild, er und seine Familie wollten sich nicht aus der Stadt vertreiben lassen "Wir leben seit 2016 in Grevesmühlen, wir bleiben hier", zitierte ihn die Zeitung.

Der Fall hatte bundesweit Empörung ausgelöst sowie die Debatte über Rassismus intensiviert. Die Grünen-Bundestagsfraktion forderte außerdem eine Thematisierung des Vorfalls bei der Frühjahrskonferenz von Innenminister:innen von Bund und Ländern diese Woche.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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