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Neue Heimat Mond

Kleine Glaskugeln könnten Mond-Besiedlung möglich machen

  • Aktualisiert: 17.07.2023
  • 11:53 Uhr
  • Clarissa Yigit
Das chinesische Monderkundungsprogramm Chang'e-5 brachte Mondproben mit. Unter ihnen waren auch Glasperlen, die Wasser enthalten würden.
Das chinesische Monderkundungsprogramm Chang'e-5 brachte Mondproben mit. Unter ihnen waren auch Glasperlen, die Wasser enthalten würden. © REUTERS/RUTERS/Tingshu Wang/File Photo

Können Menschen bald den Mond besiedeln? Neueste Forschungen deuten auf jeden Fall an, dass es Wasser auf dem Mond gibt. Dies würde bedeuten, dass neben der Wasserquelle auch Wasserstoff und Sauerstoff gewonnen werden könne.

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Wasser auf dem Mond – diese Entdeckung machten Wissenschaftler:innen, die winzige Glasperlen untersuchten, die von der Mondoberfläche stammten. Diese könnten Milliarden Tonnen Wasser enthalten, schreibt der "Guardian" unter Berufung auf die neuesten Forschungen. Zudem hätten Astronaut:innen bei künftigen Mondmissionen die Möglichkeit, dieses Wasser zu gewinnen und zu nutzen.

Der Planetenforscher Mahesh Anand untersuchte mit einem Team chinesischer Wissenschaftler:innen die Glasperlen. Sie wurden von der chinesischen Mission Chang'e-5 im Dezember 2020 auf die Erde gebracht.

Nach den neuesten Erkenntnissen sei diese Entdeckung eine leicht zugängliche Quelle für Wasser und somit auch für Wasserstoff und Sauerstoff. Sie gilt als eine der wichtigsten Durchbrüche für Raumfahrtbehörden, die den Bau von Basen auf dem Mond planen, schreibt der "Guardian" weiter.

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Wie bildet sich das Wasser?

Wenn Meteoroiden auf den Mond einschlagen und somit Schauer geschmolzener Tröpfchen aufsteigen lassen, würden diese weniger als einen Millimeter großen Kügelchen entstehen. Danach würden sie sich verfestigen und mit dem Mondstaub vermischen.

Das Wasser in den Kügelchen scheine sich dann zu bilden, wenn hochenergetische Teilchen, die von der Sonne kommen (Sonnenwind) auf die geschmolzenen Tröpfchen treffen, so der "Guardian". Dieser Sonnenwind würde Wasserstoffkerne enthalten, die sich mit dem Sauerstoff in den Tröpfchen zu Wasser oder Hydroxyl-Ionen verbinden und in den Perlen eingeschlossen werden. Durch Erhitzen des Materials könne es dann wieder freigesetzt werden.

Menschen und Roboter könnten demnach das Wasser in den Perlen, die auf der Mondoberfläche verstreut sind, relativ leicht abbauen. Zwar fließe das Wasser nicht einfach heraus, wie Anand gegenüber dem "Guardian" beschreibt. Allerdings könne es gewonnen werden, wenn die Temperatur des Materials auf über 100 Grad steigt.

Dies wird neue Wege eröffnen, über die viele von uns nachgedacht haben.

Mahesh Anand

"Dies wird neue Wege eröffnen, über die viele von uns nachgedacht haben", zitiert der "Guardian" Anand.

Bereits frühere Missionen deckten auf, dass der Mond möglicherweise kein völlig trockenes Ödland ist. So fand in den 1990er Jahren der Nasa-Orbiter Clementine Hinweise auf gefrorenes Wasser in tiefen, steilwandigen Kratern nahe den Mondpolen. 2009 entdeckte die indische Raumsonde Chandrayaan-1 etwas, das in der Oberflächenschicht des Mondstaubs gebunden war. Es schien wie eine dünne Schicht Wasser.

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