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Wertlose Aktien nach Insolvenzantrag

Wirecard-Pleite: Ex-Aufsichtsratschef verlor über 600.000 Euro

  • Veröffentlicht: 06.10.2023
  • 14:03 Uhr
  • Stefan Kendzia
Nach der Wirecard-Pleite waren die Aktien des Konzerns nur noch Centbeträge wert. Zu den verlustreichen Leidtragenden zählte auch der Ex-Aufsichtsratschef.
Nach der Wirecard-Pleite waren die Aktien des Konzerns nur noch Centbeträge wert. Zu den verlustreichen Leidtragenden zählte auch der Ex-Aufsichtsratschef.© REUTERS

Die Wirecard-Affäre gilt als der größte Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der ehemalige Dax-Konzern hatte Bilanzen gefälscht und brach im August 2020 zusammen. Ex-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann soll im Zuge der Pleite Wertpapierverluste in Höhe von 616.000 Euro erfahren haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wirecard-Affäre gilt als der größte Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte.

  • Ex-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann soll im Zuge der Pleite Wertpapierverluste in Höhe von 616.000 Euro erfahren haben.

  • Durch die Pleite soll generell ein Vermögen in Höhe von mehr als 20 Milliarden Euro vernichtet worden sein.

Die Wirecard-Affäre ähnelt seit ihrem Bekanntwerden einem unglaublichen Wirtschaftskrimi. Zusammengebrochen war der ehemalige Dax-Konzern, nachdem 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten hätten liegen sollen, gar nicht existent waren. Im laufenden Prozess um Ex-Vorstandschef Markus Braun beklagte nun der frühere Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann einen stattlichen Wertpapier-Verlust von 616.000 Euro.

Im Video: Britische Ermittler sicher - Ex-Wirecard-Manager Marsalek ein Russen-Spion

Wert der Wirecard-Aktien rauschten in den Keller

Der größte Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte geht wohl selbst in die Geschichte ein: Nachdem die Wirecard-Bilanzen gefälscht worden sein sollen und kreditgebende Banken um 3,1 Milliarden Euro geprellt worden seien, war der Wert der Wirecard-Aktien im Keller gelandet. Dies mussten nicht nur viele Kleinanleger schmerzlich erfahren.

Auch Ex-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann soll laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) im Zuge der Pleite Wertpapierverluste in Höhe von 616.000 Euro erlitten haben, wie der Anwalt Eichelmanns im Münchner Wirecard-Prozess bei der Zeugenvernehmung des Managers mitteilte. Durch die Pleite soll übrigens ein Vermögen in Höhe von mehr als 20 Milliarden Euro vernichtet worden sein.

Herausgekommen war die Höhe des Verlusts erst, nachdem der Verteidiger des wegen Milliardenbetrugsverdachts angeklagten Ex-Vorstandschefs Markus Braun danach gefragt hatte. Eichelmann wollte darauf eigentlich nicht antworten: "Dazu mache ich keine Angabe.“ Das Gericht hat die Frage allerdings zugelassen und Eichelmann aufgefordert, die Summe zu nennen.

Wie viele Wirecard-Aktien Eichelmann besaß, blieb allerdings unklar. Er erklärte auf mehrfache Nachfrage, dass er das nicht sagen könne. Wichtig war ihm aber zu betonen, dass er am Ende seiner Tätigkeit die "Niederlegungsperiode" eingehalten habe - eine mehrmonatige Frist nach dem Ausscheiden, während derer er keine Wirecard-Papiere verkaufen durfte.

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Die ehemals sehr hoch notierten Wirecard-Aktien sackten nach dem Insolvenzantrag Ende Juni 2020 ins Bodenlose - sie waren nur noch Centbeträge wert. Monate darauf, im November 2020, verkaufte Eichelmann seine Aktien mit hohem Verlust.

Hauptthema der Zeugenvernehmung war allerdings nicht Eichelmanns Verlustgeschäft, sondern die Geschehnisse bei Wirecard in den Monaten vor dem Kollaps. Der Hauptvorwurf gegen den früheren Vorstandschef Braun und zwei Mitangeklagte ist der gewerbsmäßige Bandenbetrug, mit Milliardenschaden für die kreditgebenden Banken.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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