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Steigende Flugpreise

Wucher-Preise: Darum sind Flüge hierzulande so teuer geworden

  • Veröffentlicht: 22.08.2023
  • 14:06 Uhr
  • Carolin Ritter

Internationale Flüge werden immer teurer. Ganze 32 Prozent mehr kosten Europaflüge aktuell als noch im Vorjahr. Das hat unterschiedliche Gründe. Doch die meisten sind der Corona-Pandemie geschuldet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Flüge werden immer teurer.

  • Zwar machen Flughäfen und Airlines wieder Gewinne, Verbraucherinnen und Verbraucher merken davon jedoch bisher wenig.

  • Vor allem die Corona-Pandemie markiert einen entscheidenden Einschnitt in der Flugbranche.

Die Anreise für den Sommerurlaub vieler deutscher Urlauber:innen wird immer teurer. Möglich ist, dass sich bald nicht mehr alle das Fliegen leisten können.

Die Zahlen: Zum Halbjahr 2023 hat das Statistische Bundesamt für internationale Flüge einen Preisanstieg von fast 25 Prozent registriert. Europaflüge kosteten sogar ganze 32 Prozent mehr als im Jahr 2022.

Doch woran liegt diese Teuerung?

Aktuell steigen die Gebühren überall: So hat inzwischen eine Mehrzahl der deutschen Flughäfen die staatlich gesetzte Obergrenze von 10 Euro allein für die Passagier- und Handgepäckkontrolle erreicht. Hinzu kommen Luftverkehrsteuer (12,73 Euro für einen Europaflug) sowie Gebühren für Flughafen und Flugsicherung, bevor eine Airline überhaupt eigenes Geschäft machen kann.

Luftverkehr erholt sich nur langsam vom Corona-Schock

Zudem geht die Inflation auch am Fluggeschäft nicht spurlos vorbei, wie Gerald Wissel von der Beratungsgesellschaft Airborne laut dpa erklärt: "Das beginnt beim Personal, geht über knappe Ersatzteile und Wartungsdienste und endet längst noch nicht bei gestiegenen Einkaufspreisen für die Bordverpflegung."

Schlechte Zahlen schreiben die Airlines jedoch nicht. Im Gegenteil: In diesem Sommer steuern sie auf Milliarden-Gewinne zu. Mit ihren Buchungssystemen treiben sie die Preise automatisiert nach oben, berichtet Wissel.

Zudem haben Flughäfen und Flugsicherung ihre Gebühren erhöht. "Die Deutsche Flugsicherung hat das dabei das spezielle rechtliche Problem, dass sie prinzipiell kostendeckend arbeiten muss. Man versucht nun, mit deutlichen Gebührensteigerungen die Verluste aus der Corona-Zeit wieder reinzuholen. Das wird längst nicht in allen europäischen Staaten so gehalten."

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Hauptproblem: Personalmangel 

Der wichtigste Grund für die Preissteigerung ist aber das für die Verbraucher:innen ungünstige Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Der deutsche Luftverkehrsmarkt erholt sich nur langsam vom Corona-Schock: Immer noch haben die größeren Flughäfen Probleme, ausreichend Personal für den harten Schichtdienst bei der Flugzeugabfertigung zu rekrutieren. Um ein erneutes Chaos wie im Sommer 2022 zu vermeiden, wurden daher von vornherein Zehntausende Flüge im Sommerplan 2023 gestrichen

Die Folge: Das Flugangebot hat im ersten Halbjahr nur knapp 75 Prozent des Aufkommens aus dem Vorkrisenjahr 2019 erreicht. Ein guter Teil der Verknappung ist also hausgemacht.

Billigflieger meiden Standort Deutschland

Zusätzlich machten Billigflieger wie Ryanair, Easyjet oder Wizz Air wegen der hohen Einstiegskosten einen großen Bogen um Deutschland. Ihr Angebot an deutschen Flughäfen erreichte in der ersten Jahreshälfte nur noch 63 Prozent des Niveaus von 2019. Bei einer begrenzten Kapazität haben die Unternehmen zunächst geschaut, wo sie am einfachsten Geld verdienen können.

Das ist in vielen anderen europäischen Märkten einfacher als in Deutschland mit der starken Dominanz der Lufthansa. "Die Strategie wird sich aber ändern, wenn Boeing liefert und Ryanair wie geplant neue Flugzeuge in Betrieb nehmen kann", sagt Wissel. "Dann werden sie auch wieder nach Deutschland kommen und ihre Vorteile ausspielen, denn die hohen Kosten treffen ja auch die Konkurrenz."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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