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Asyl-Statistik

Erhebliche Zunahme der Asylanträge: Deutschland Spitzenreiter im EU-Vergleich

  • Veröffentlicht: 25.12.2023
  • 23:24 Uhr
  • Olivia Kowalak
Die Asylanträge erreichen 2023 einen erneuten Spitzenstand. Deutschland bleibt dabei weiter Schutzland Nummer 1.
Die Asylanträge erreichen 2023 einen erneuten Spitzenstand. Deutschland bleibt dabei weiter Schutzland Nummer 1.© Soeren Stache/dpa

Auch in diesem Jahr wachsen die Zahlen der Asylanträge innerhalb der EU stark an. Nach neusten Schätzungen der Asylagentur der Europäischen Union geht man von deutlich über einer Million aus. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anträge von schutzsuchenden Menschen in der Europäischen Union haben im Oktober einen siebenjährigen Höchststand erreicht. 

  • Deutschland bleibt beliebtestes Zielland unter den Ländern der EU für Asylanten.

  • Für das kommende Jahr 2024 wird laut EUAA trotz des Asyl-Deals der EU-Staaten mit Herausforderungen gerechnet.

Im Video: "Wie das EU-Asylsystem reformiert werden soll"

Wie das EU-Asylsystem reformiert werden soll

Die Zahl der Schutzsuchenden innerhalb der Europäischen Union nimmt stetig zu. Im Jahr 2023 ist die Anzahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich angestiegen, wie die "Tagesschau" am 25. Dezember unter Berufung auf die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) meldet. Allein im Oktober des laufenden Jahres registrierte die EUAA mit 123.000 Anträgen den höchsten Wert seit sieben Jahren, wie die EUAA-Direktorin Nina Gregori den Zeitungen der Funke Mediengruppe bekanntgab. Sie schätzt die Gesamtzahl der Asylanträge in der EU im Jahr 2023 auf deutlich über eine Million.

Zudem prognostiziert Gregori für das kommende Jahr keine Besserung: "Die Welt um uns herum wird immer instabiler. Der Schutzbedarf von Flüchtlingen wird 2024 und später daher nicht nachlassen, sich zum Teil sogar erhöhen".

Meiste Asylsuchende flüchten nach Deutschland

Bis Ende Oktober verbuchte die EUAA im Raum der EU rund 937.000 Anträge. Im Vergleich zum Vorjahr bildet dies einen Anstieg von 22 Prozent ab. Dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zufolge wurden bis Ende November 325.801 Anträge registriert, was einen 52-prozentigen Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2022 darstellt.

Wie die Asylagentur mitteilte, ist Deutschland weiterhin das Hauptziel innerhalb der EU-Länder für Flüchtlinge. Im Oktober zählte Deutschland mit 27 Prozent mehr Anträge als Frankreich und Italien zusammen. Diese beiden Länder belegen Platz zwei und drei.

Überdies stieg die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge weiterhin an. So sollen laut EUAA Ende Oktober 4,16 Millionen Menschen wegen des Ukraine-Krieges Schutz innerhalb der EU gesucht haben. Damit wurde auch hier ein Zuwachs von 320.000 im Vergleich zum Januar festgestellt, wie Gregori mitteilte. Mit 1,17 Millionen aufgenommenen Ukrainer:innen ist Deutschland somit Spitzenreiter im EU-Raum, gefolgt von Polen mit 957.000 Ukrainer:innen.

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Trotz der Einigung der EU-Länder auf den Asyl-Deal vor wenigen Tagen, warnt Gregori, dass das Reform-Abkommen kein "Allheilmittel" sei: "Niemand sollte eine sofortige Veränderung erwarten, auch nicht bei der zahlenmäßigen Entwicklung der Asylanträge". 

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